Skip to content

Von Schrankkoffern und S-Bahnen

In einem S-Bahn-Triebwagen der Baureihe 425 sind fünf von sieben Sitzreihen stufenfrei erreichbar, haben eine für ein modernes Nahverkehrsfahrzeug relativ großzügige Gepäckablage über der Vierergruppe und unter den Sitzen in den meisten Fällen Platz für mehr Gepäck.

Zwei von sieben Sitzreihen sind über den Drehgestellen angeordnet, sind deswegen nur über eine recht heftige Stufe erreichbar, haben unter den Sitzen Kästen und keine obere Gepäckablage. Außerdem ist die Entfernung dieser Sitzreihen zu den Türen maximal.

Und nun dürft Ihr dreimal raten, welche Plätze von Langstreckenreisenden mit Schrankkoffern bevorzugt werden.

Sehr geehrte Fahrgäste, bitte beachten Sie!

Ich bin seit einigen Monaten mehr oder weniger regelmäßiger Fahrgast in der S-Bahn Rhein-Neckar und habe dieses noch recht neue Nahverkehrssystem lieben und hassen gelernt. Wie alles hat es seine Stärken und seine Schwächen. Und manche Bestandteile, die beides - Stärke und Schwäche sind.

Continue reading "Sehr geehrte Fahrgäste, bitte beachten Sie!"

Verkehrschaos Heidelberg

Am Wochenende 25./26. November 2006 ist im Großraum Heidelberg mit größerem Verkehrschaos zu rechnen. Die Autobahn A5 ist wegen des Abbruchs einer Brücke zwischen Kreuz Heidelberg und Kreuz Walldorf gesperrt; und die Deutsche Bahn sperrt wegen der Inbetriebnahme des Elektronischen Stellwerks den Hauptbahnhof Heidelberg das ganze Wochenende voll.

Eine Glanzleistung der Koordinatoren, die zwei der wichtigsten Verkehrsadern im Großraum am gleichen Wochenende lahm legen.

Nun, die DB möchte zwischen Mannheim, Schwetzingen, Wiesloch-Walldorf, Neckargemünd, Mannheim-Friedrichsfeld und Mannheim-Friedrichsfeld Süd Schienenersatzverkehr fahren. Und ich gehe davon aus, dass sie die A5 und A656 als Fahrstrecke für die Busse eingeplant hat. Dumm, denn die A5 ist gesperrt, und die A656 ist offizielle Umfahrungsstrecke. Da wird nicht allzuviel gehen. Guten Appetit.

Daher der Tipp fürs nächste Wochenende: Meidet Heidelberg.

Künast-Kulanz

Nach meiner Beschwerde über meine Odyssee in Bahn hat mich heute eine Dame vom DB-Kundendialog angerufen. Sie versteht meine Beschwerde nicht.

Nachdem ich ihr dann das Schlüsselwort "66 Minuten Verspätung" genannt hatte, wurde mir mitgeteilt, dass mir laut Kundencharta EUR 10,20 zustehen. Für die knapp 40 Minuten Verspätung auf der Hinfahrt gehe ich leer aus.

Für die irreführenden Kundeninformationen gibt es nichtmal einen feuchten Händedruck.

Vor Einführung der Kundencharta wäre die Entschädigung mindestens doppelt so hoch gewesen.

Selbstverladendes Stückgut

Wir haben 16.24 Uhr. In Hamburg-Dammtor steht der 25 Minuten verspätete ICE aus München nach Hamburg-Altona. Der Zugzielanzeiger zeigt diesen korrekt an, es gab auch eine Ansage, dass der RE nach Kiel, planmäßige Abfahrt 16.24 Uhr, dem ICE folgt.

Ein Ehepaar mit Kind will mitfahren, Männe stellt sich in die schon schließende Tür des ICE, ignoriert die lauten Ansagen, dass der Zug abgefertigt ist und wartet gemütlich bis sein Weibchen den Kinderwagen an den Zug geschoben hat. Frau, Mann und Kind sind im ICE, die Tür geht zu (gab zum Glück keine Türstörung) und der Zug fährt aus.

Ich gehe jede Wette ein, die drei wollten nicht nach Altona. Und werden nun eine Stunde später an ihrem eigentlichen Ziel in Schleswig-Holstein ankommen. Nun, wer einen ICE nicht von einem Buntlingzug unterscheiden kann hat es eigentlich auch nicht anders verdient.

Schwerere Geschütze gegen defekte Fahrkartenautomaten

Jetzt reicht es mir mit dem Fahrkatenautomaten in Friedrichsfeld Süd endgültig. In Zukunft wird bei Störungen des Geldkartenlesers halt ohne Fahrkarte eingestiegen, und wenn ein Zugbegleiter mir dann dumm kommt darf er halt versuchen mir was reinzuwürgen.

Hier meine letzte Mail an den VRN.

Continue reading "Schwerere Geschütze gegen defekte Fahrkartenautomaten"

Warum Bahnfahren teurer und langsamer wird

Im September 2005 rangiert ein LKW auf einem mit Halbschranken gesicherten Bahnübergang in Fichtenberg und bekommt einen Regionalexpress in die Seite. 53 Verletzte und ein Toter.

Der LKW-Fahrer wird zu einer Bewährungsstrafe verurteilt; die Kammer des Landgericht Heilbronn folgt dem Antrag der Verteidigung.

Der Fahrer trüge nur eine Teilschuld, da die mangelhafte Sicherung des Bahnübergangs der Bahn und den Behörden bekannt gewesen sei. Die Bahn hat nach dem Unfall die Geschwindigkeit auf der Strecke von 120 auf 30 reduziert. Der Bericht der AFP liest sich so, als ob das Gericht diese Maßnahme zusammen mit der Aussage des Lokführers, er wäre mit 110 km/h angekommen und hätte keine Chance gehabt, den Zug rechtzeitig zum Stehen zu bringen, als Teilschuldanerkenntnis der Bahn gewertet hätte.

Prima. Wir bremsen nun auf Hauptstrecken an jedem Bahnübergang bis zum Schrittempo ab, um ggf. die Fehler rücksichtsloser Verkehrsteilnehmer auszugleichen und werden damit massiv langsamer. Oder wir investieren Millionen in "bessere" Bahnübergänge.

Ich hoffe, ich bin nicht der einzige, der bei solcher Rechtsprechung mit dem Kopf schüttelt.

UMTS im ICE

Heute habe ich das erste Mal versucht, UMTS im Handywagen eines Redesign-ICE1 zu benutzen.

Mit Betonung auf "versucht". Der Repeater scheint nur GSM zu verstärken, es war die ganze Zeit nix außer GPRS zu kriegen. Mit den bekannten Wackellatenzen zwischen 800 und 1200 ms mit minutenlangen Aussetzern. Zum interaktiven Arbeiten völlig unbrauchbar.

Bombige Idee, lieber CSU-Hinterbänkler

In den letzten Tagen wurden in einem Regionalzug und einem Bahnhof zwei betriebsbereite Bomben gefunden. Seitdem drehen Bahn-Schlipse und Politiker völlig ab.

So hat ein Bahnsprecher im Radio behauptet, alle Bahnhöfe in Rheinland-Pfalz seien bereits jetzt videoüberwacht. Ob das auch für solche Metropolen wie Grünstadt, Olsbrücken und Schaidt gilt?

Den Vogel jedoch hat der CSU-Bundestagsabgeordnete Norbert Geis abgeschossen, als er für Bahnhöfe ähnliche Sicherheitsmaßnahmen wie für Flughäfen fordert. "Wir können es nicht darauf ankommen lassen, dass die erste Bombe in einem ICE explodiert", sagt er.

Lieber Herr Geis, ich weiß ja nicht, wann Sie zuletzt einen Regionalzug zur Hauptverkehrszeit von Innen gesehen haben, aber bitte fühlen Sie sich informiert darüber, dass es sich bei der Eisenbahn um ein so genanntes Massenverkehrsmittel mit Flächenwirkung handelt. Das bedeutet, dass auf großen Bahnhöfen potenziell alle fünf Minuten eine vollbesetzte 747 ankommt (und abfährt) und es im Gegenzug auf kleinen Bahnhöfen vorkommen kann, dass stundenlang niemand ein- oder aussteigt. Und nun erklären Sie mir bitte, wie Sie unter diesen Randbedingungen die von Ihnen gewünschten Sicherheitsmaßnahmen in die Tat umsetzen wollen, ohne dass Ihnen die Fahrgäste in Scharen davon laufen. Mit dem ÖPNV ist man heute schon um einen Faktor zwei bis drei langsamer als trotz allem Verkehrschaos mit dem eigenen PKW - wollen Sie dem ÖPNV wirklich mutwillig das Genick brechen?

Abgesehen davon: Wenn man keine Bombe in Zügen mehr deponieren kann, weil die Überwachung so flächendeckend ist[1], dann sprengt man halt eine Straßenbahn, einen Bus oder einen Kindergarten.

[1] Wie toll flächendeckende Videoüberwachung zur Verhinderung von Anschlägen taugt, hat man in London ja hervorragend sehen können.

Über Ansagen in der Rhein-Neckar-\"S-Bahn\"

Ich stehe mit meiner Begleitung in Mannheim Hbf und warte auf die "S-Bahn" in Richtung Neustadt. Ausgeschildert ist, wie zur abendlichen Hauptverkehrszeit üblich, der Zug doppelt: Der erste Zugteil nach Kaiserslautern, der zweite nach Neustadt, mit dem Zusatz "Zugtrennung in Neustadt". Da die aus Heidelberg kommende "S-Bahn" wie üblich brechend voll sein wird, stehe ich am hinteren Teil des Bahnsteigs, wo für diesen Zug planmäßig eine Einheit 425.2 dazugestellt wird.

Continue reading "Über Ansagen in der Rhein-Neckar-\"S-Bahn\""

Weitreisende S-Bahn

Diese Strecke im Komforttriebwagen? Danke, das muss nun wirklich nicht sein. Immerhin wird mit zwei Triebwagen gefahren, also muss man wohl nicht bis Venezia stehen.

Maßstabsgetreu

Ein großes deutsches Unternehmen für Eisenbahninfrastruktur gibt in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen ein Heft heraus, in dem der Streckenzustand dokumentiert ist. Im Spätjahr 2005 fanden an einer sehr zentralen Stelle dieser Eisenbahninfrastruktur eine größere Baumaßnahme statt, die das Unternehmen dazu veranlasste, eine Sonderausgabe der oben bezeichneten Publikation auf den Markt zu bringen.

Sie wurde in einem anderen Format als die im Regelverfahren erscheinenden Ausgaben veröffentlicht.

Das unten stehende Bild zeigt eine im Regelverfahren erschienene Ausgabe und die Sonderausgabe, jeweils die Rückseite.

Fällt etwas auf?