Heute vor fünf Wochen lag ich auf dem Operationstisch in der Tagesklinik in Koblenz. Und wie es da hin kam und wie es mir nachdem ergangen ist, erzähle ich Euch heute.
Gestern schrieb ich Euch, wie ich zu meiner 33 Gramm schweren Brille mit 20 Prismendioptrien Basis Außen gekommen bin, und dass mich das Tragen der Brille schon ein wenig genervt hat.
Bei einer meiner letzten Serverstörungen kam zusammen mit der Nachricht, man hätte die Hardware getauscht und es würde nun alles wieder gehen der Hinweis, ich solle doch mal wieder bloggen. Das möchte ich hiermit tun - allerdings vorerst nicht vom Thema Bau. Ich bin Euch aber noch schuldig, wie es mit meiner Winkelfehlsichtigkeit und meiner Brille weitergegangen ist. Der Link führt zu den entsprechend getaggten Artikel, wenn man also nachlesen mag, sei man herzlich eingeladen.
Kurze Zusammenfassung der Vorgeschichte: Ich hatte seit meinen Teenagerjahren regelmäßig Kopfschmerzen, die ich von meinem Vater geerbt hatte. Das waren keine Migräne, sondern nach der Literatur eher dem Spannungskopfschmerz zuzuordnen, und beeinträchtigten meine Lebensqualität schon erheblich: Mehrmals im Monat hatte ich solche Kopfweh, dass ich eigentlich nur noch Radio hörend im Bett liegen konnte. Auf Hälfte der Uni habe ich dann eine Brille verschrieben bekommen, weil ich mich darüber beklagt hatte, dass es beim Hochgucken vom Heft zur Tafel immer ein paar Sekunden brauchte, um das Tafelbild scharf zu sehen. Ich hätte damals schon stutzen sollen, als ich eine Brille mit Plus-Werten, also für Weitsichtige verschrieben bekam. Fielmann hat aber die Werte vom Augenarzt auch nie hinterfragt, sondern ohne nachzumessen die Werte in die Brille reingemacht, die der Augenarzt aufgeschrieben hatte.
Als ich schließlich Sandra kennenlernte, hat ihr Chef bei mir eine Winkelfehlsichtkeit gemessen und ich habe, damals noch ganz an die Schulmedizin glaubend, entgegen des Rats aller Augenärzte mit großem Magengrimmen eine Prismenbrille gekauft. Und schwupps, war ich mitten im Krieg zwischen Augenoptik und Schulmedizin, denn die Meß- und Korrekturmethode nach Haase ist nicht unumstritten.
Also, als Ehemann einer Optikerin kennt man den Markennamen als Bezeichnung für teure und gute Gleitsichtgläser. Dass es das auch als Leuchtmittel gibt, war mir neu.
Nach knapp sieben Monaten mit der neuen Brille hat Sandras Chef meine Augen nochmal nachgemessen. Wie erwartet ist meine Winkelfehlsichtigkeit inzwischen vollständig zu Tage getreten und wir müssen nochmal Prismen nachlegen.
Das ist viel. So viel, dass nicht viel mehr per Brille zu korrigieren geht; das bedeutet, ich darf mich in den nächsten Jahren auf eine operative Korrektur einstellen. Davon bin ich nicht begeistert, aber wir werden sehen, wie sich die Werte langfristig entwickeln.
Allerdings bedeutet das auch, dass ich wieder eine neue Brille brauche. Meine jetzige mutiert dann zur Reservebrille, denn die neuen Gläser werden eh so sauteuer, dass es auf eine neue Fassung nun auch nicht mehr ankommt.
Marc mit Kunststoffbrille
Marc mit Metallbrille
Ich wollte diesmal eigentlich eine Brille mit Acetatfassung ausprobieren - öfter mal was neues. Außerdem fallen die dicken prismatischen Gläser in einer Acetatfassung nicht so schlimm auf. Allerdings ist die Auswahl in meiner Größe arg mau, so dass wir uns nach wochenlanger Suche auf die links abgebildete blaue Fassung von Marc O'Polo geeinigt hatten, wenn es denn eine aus Acetat sein muss. Nachteil ist dabei, dass sie keine Federscharniere hat, so dass jedes Auf- und Absetzen einen Verschleiß für die Fassung bedeutet. Auf der rechten Seite zum Vergleich eine Metallfassung von Nike, die mir sehr gut gefällt. Allerdings ist sie meiner derzeitigen Brille arg ähnlich.
Ein paar Monate nach dem letzten Artikel zum Thema "neue Brille" kommt hier nun der vorläufige Abschluss der Saga. Executive Summary: Auf den Optiker zu hören war richtig.
Der in Neue Brille IV angesprochene Termin mit der Orthoptistin hat inzwischen stattgefunden. Und ich frage mich, warum ich mir die Zeit dafür genommen habe.
Der in Neue Brille III bereits angekündigte weitere Augenarzttermin hat inzwischen stattgefunden, mit erwartungsgemäß wenig Überraschendem. Eine Entscheidung, was mit meiner neuen Brille wird, habe ich freilich noch nicht.
Nachdem vor inzwischen vier Wochen eine Augenoptikerin in meinem Leben aufgetaucht ist, die bezüglich meiner Fehlsichtigkeit durchaus anderer Meinung ist als der Augenarzt, habe ich heute die Notbremse gezogen und die Anfang April in Stuttgart gekaufte Brille drei Tage vor Ende der sechswöchigen Kulanzrückgabefrist wieder abgegeben.
Nachdem meine Brille schon seit Jahren einen fiesen Kratzer genau im Fokuspunkt eines Auges hat, habe ich mir vor ein paar Wochen endlich die Zeit genommen und bin zum Augenarzt gegangen. Ergebnis war eine neue Brille, die der Gegenstand dieses Blogartikels ist.
Die letzte Charge ALDI-Brillenreinigungstücher muss irgend eine Macke haben: Ich hab noch nie ein feuchtes Brillentuch gesehen, das schillernde Schlieren auf der Brille hinterlässt. Bis zum ersten Tuch aus der aktuellen Charge.
Abhilfe: Mit dem Hemd nachputzen. Hrmpf.
Update vom Februar 2008: Durch einen Kommentar zu diesem uralten Blogartikel bin ich wieder auf ihn gestoßen. Seit 2006 bin ich ja nun nicht mehr solo, und meine Partnerin ist Augenoptikerin. Die nennt diese feuchten Brillentücher ihren "Umsatzträger Nummer Eins", weil man damit den Staub auf den Brillengläsern wunderschön in die Beschichtung reibt und mit der so wunderbar gesäubertenverkratzten Brille schneller wieder beim Optiker steht und neue Gläser kauft als wenn man die Gläser "richtig" gesäubert hätte."
Unter "richtiger" Säuberung versteht man übrigens: Unter fließendem Wasser mit Spülmittel säubern, dann mit fusselfreiem Papiertuch (am besten Kosmetiktüchern) abtrocknen, ggf. mit Mikrofaser nachputzen. So hat man viel Freude an den teuren Gläsern.