Meine INBOX ist groß. So groß, dass sie eigentlich nur noch mit einer schnellen, textbasierten, direkt auf dem Filesystem operierenden Software verwendbar ist: Mit mutt. Und sie hat in den letzten Wochen die 150.000-Mails-Grenze überschritten, das ist zu viel.
Das Script, das die Mailinglistenmails und die automatischen Mails der verschiedenen Systeme nachträglich aus der Mailbox in verschiedene Untermailboxen verteilt, hat eine Linderung auf knapp 60.000 Mails gebracht. Das ist immer noch zu viel, so dass ich eine Radikalkur verordnete: Alle Mails von 2006 und früher werden in eine Ablagemailbox verschoben.
Jetzt sind es noch knapp 20.000 Mails in der Inbox ab Januar 2007. Das sind knapp über 40 Mails pro Tag und gar nicht mehr so viel wie es auf den ersten Blick erscheint - denn da sind auch noch alle Mails dabei, die hier rausgegangen sind.
Wer in Beantwortung einer Mail von vor 2007 noch auf eine Reaktion von mir wartet: Bitte nicht den Atem anhalten, da wird wohl nix mehr kommen. Sorry.
Ich wollte ja schon lange mal ausprobieren, ob und wie es funktioniert, wenn ich sowohl mit meinem normalen Mailreader, einem direkt auf dem Maildir aufsetzenden lokal laufenden mutt, als auch mit einem grafischen Mailreader über IMAP (mit dem IMAP-Reader dovecot) auf den Spool zugreife.
Das funktioniert leider nicht so wie ich es mir vorgestellt habe: Thunderbird merkt sich eigene Messageflags und hat meine "New/Old"-Markierungen auf den Stand vor vor zwei Wochen zurückgesetzt. Ausserdem werden neue Mails sofort als "Old" markiert.
Das taugt für mich leider nicht, da ich sehr stark mit den "N" und "O"-Markierungen arbeite. Schade drum.
Wie ich am SamstagSonnabend schon schrieb, laufen derzeit Aufräumungsarbeiten in meiner Mailbox. Der arbeitsreiche Teil konnte schneller abgeschlossen werden als befürchtet.
--Mutt: ~/.mail [Msgs:90876 Flag:5 Inc:3 631M]
Yay! Nun lassen wir das schwarze-Magie-Mailbo-Aufräum-Script laufen. Das rödelt ein wenig, und lässt diese Mailbox übrig:
Damit kann ich jetzt erstmal wieder leben. Was ich aus dieser Aktion lerne ist, dass ich mir wohl mal ein anderes System zum Mailmanagement einfallen lassen muss, denn auch 27K Nachrichten in der Inbox machen IMAP nach wie vor unrealistisch. Ohne mutt auf dem Spool geht da nix.
In den letzten Tagen haben einige Leute in meinem Umfeld schon mitbekommen, dass ich gerade uralte Mails beantworte, die bei mir noch als unerledigt herumlagen. Grund dafür:
90000 Mails in einer Inbox sind eindeutig zu viel, obwohl sich der mutt aus sarge mit dem Riesenmaildir auf einem ext3fs mit directory cache wirklich wacker schlägt - und das obwohl mein Mailhost temptorres.zugschlus.de nur 256 MB Speicher hat und außerdem noch einen Spamassassin zu bedienen hat.
Hinter "Old" stand vor einer Woche noch eine Zahl in der Größenordnung von 250, ich schaffe also derzeit wirklich was weg. Wenn die Zahl unter zehn gefallen sein wird, kann ich mein radikales Aufräum-Script laufen lassen, das die Mailinglisten wegsortiert aus der Inbox, und dann dürfte ich endlich wieder unter zehntausend sein. Ich freu mich schon drauf.