Der letzte Katzenartikel vor der Blogpause war der Nachruf auf Pelle, den unersetzbarsten Kater unseres Lebens. Er hat uns im Sommer 2016 nach achtzehn jahren erfüllten Katzenlebens verlassen.
Seltsamerweise habe ich unsere 2014er Neuzugänge, Manfred und Frida hier im Blog nie erwähnt. Nachdem Murphy im Jahr 2014 unseren Umzug ins eigene Haus und die Möglichkeit auf Freigang um wenige Monate verpasst hatte, haben wir im Juli 2014 kurz nach dem Umzug zwei Katzenkinder ins Haus genommen. Manfred und Frida sind Geschwister aus einem Wurf einer roten Main Coon und wurden uns als Maine Coons mit entsprechendem Preisschild verkauft. Doch schnell zeigte sich, dass die Mama während ihrer Rolligkeit wohl nicht nur mit dem uns als Vater präsentierten stattlichen Maine-Coon-Kater, sondern auch noch mit einem gewöhnlichen Straßenkater geschnackselt haben müsste, denn "unsere" beiden sehen so überhaupt nicht nach Coon aus. Das macht wohl den Unterschied zwischen Züchter und Katzenvermehrer aus.
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Und da waren es nur noch drei. Pelle hat in seinem achtzehnten Lebensjahr seine Augen für immer geschlossen. Damit hat er Jahre länger gelebt als Ärzte und "Fachleute" ihm gegeben hatten. Er war seit 2008 diagnostizierter insulinpflichtiger Diabetiker, aber das hatten wir bis zum Schluß eigentlich ganz gut im Griff. Letztendlich waren es altersbedingte Stoffwechselstörungen, die dafür gesorgt haben, dass er immer weniger gefressen hat, ständig nach etwas zu essen gesucht hat aber dann nichts gegessen hat. Selbst Leckerli wollte er keine mehr. So wurde aus dem ehemals stattlichen Sechskilokater ein nicht einmal mehr drei Kilo wiegendes bisschen Katz, das eigentlich nur noch aus Haut und Knochen bestand.
Pelle war ein unglaublich kluger Kater, mit dem man sich richtig unterhalten konnte. Er hat einem zugehört, war sehr auf seine Menschen fixiert, war nahezu immer in der Nähe, aber nur selten aufdringlich. Keine Katze meines Lebens hatte den Begriff "Teddy" mehr verdient als Pelle. Er war mit Kindern unglaublich geduldig, hat sich in Ruhe quer durch Haus und Wohnung schleppen lassen und ist schlicht verschwunden wenn er nicht mehr wollte. Er war immer eher mürrisch und tat gerne genervt, aber die Aufmerksamkeit seiner Menschen war ihm trotzdem wichtig. Und er war unglaublich liebevoll zu seinen Menschen. Gegenüber den anderen Katzen war er eher der unnahbare und bis zum Schluß der unangefochtene Chef. Lag eine andere Katze auf seinem Lieblingsplatz und erkletterte er den Kratzbaum, ist die andere ohne zu zögern aufgestanden und hat seinen Platz ohne zu Murren und vor allen Dingen ohne Aufforderung freigeräumt. Diese Situationen wird es nun nicht mehr geben. Er wird uns sehr, sehr fehlen.
Pelle saß auf meinem Schoß, als die Tierärztin ihr Zeug vorbereitete. Und als sie so weit war, und ihn angeschaut hat, ist er aufgestanden und zu ihr gegangen. Als ob er wusste, dass seine Zeit gekommen ist. Ich habe ihn zehn Jahre lang gekannt, aber mit dieser seiner letzten Aktion hat er mich dann doch nochmal verblüfft und gerührt auf einmal.
Vor vier Jahren und etwas mehr drei Wochen musste ich den letzten Nachruf auf einen Kater schreiben. Damals war es unerwartet, denn Paulchen war eigentlich nach einer Operation schon auf dem Wege der Besserung.
Bei Murphy war es anders. Er hat schon seit einigen Wochen immer mehr gehustet, so dass wir dann irgendwann doch zum Tierarzt gegangen sind. Nach einer leichten Cortison- und Antibiotikatherapie stellte sich eine deutliche Besserung ein, so dass wir der Meinung waren, die leichte Lungenentzündung wäre überstanden. Dann wurde der Husten wieder schlimmer, sein Wesen veränderte sich, er zog sich immer mehr zurück. Schließlich ging es dann doch wieder in die Tierklinik.
Drei Röntgenbilder später war die schreckliche Diagnose klar: Ein Tumor an der Stelle, wo die Luftröhre in die Bronchien übergeht, drückt ihm buchstäblich die Luft ab. An eine Operation oder anderweitige Therapie an dieser Stelle ist nicht zu denken. Es ging also nur noch darum, ihm die verbleibenden Wochen so wenig unangenehm wie möglich zu machen. Cortison ist das einzige, was man ihm hätte verabreichen können.
Aber auch nach der ersten Cortisonspritze stellte sich keine Verbesserung ein. Er lag nur noch herum, konnte wohl auch nicht mehr schnurren, so dass wir schließlich schweren Herzens den Tierarzt zum letzten Hausbesuch bitten mussten.
Murphy durfte auf meinem Schoß friedlich und ruhig einschlafen. Seine Schwester Kira stand verständnislos daneben und versuchte ihn noch zu schmusen, als er schon nicht mehr in der Lage war zu reagieren.
Und da waren es nur noch zwei.
Continue reading "Kater Murphy, Mai 2000 - 2014-03-29"
Paul war Sandras Kater. Und jetzt ist es meine traurige Aufgabe, so etwas wie einen Nachruf zu Editor zu bringen. Er verließ uns diese Nacht nach einer Krankheit, die wohl noch schwerer war als die Tierärzte und wir vermutet hatten.
Continue reading "Kater Paul, 2001 - 2010-03-02"
Wir haben Pelles Blutzuckermessungen in den letzten Wochen vernachlässigt, und jetzt prompt die Quittung dafür bekommen: Er bettelt wieder sehr deutlich, trinkt wie ein Loch, und bei der ersten Messung seit Monaten gestern abend hatte er drei Stunden nach dem Essen 481 mg/dl. Bei der Vergleichsmessung heute früh, eine Stunde nach dem Essen 405 mg/dl.
Das sieht dann sehr deutlich nach einer Rückkehr der Insulinspritze ab heute abend aus. Neues Caninsulin ist schon beschaft. So ein Mist.
Es ist nicht überliefert, wohin das Telefonat ging.
Ich glaube, es ist eine Weile her dass ich zuletzt ein Pfoto von meinem Kater Murphy verblogged habe. Inzwischen ist er über acht Jahre alt und immer noch eine Schönheit. Und er trägt seinen Namen absolut zu Recht, dieses Vieh hat echt nichts als Unsinn im Kopf.
Pelle hat jetzt seit drei Monaten keine Insulinspritze mehr bekommen. Und seine Werte sind immer noch so, dass ich bei einem Diabetiker schnellstens was nachfüttern würde, weil er sonst droht, in eine Hypo zu fallen. Wir messen etwa einmal in der Woche, so zum Beispiel auch heute. Der Vollständigkeit halber habe ich Pelle heute zweimal gepiekst.
Um 20.00 Uhr, vor dem Abendessen hatte er 90 mg/dl Blutzuckerkonzentration; drei Stunden später 61 mg/dl. Das sind eher zu niedrige Werte, aber nichts was einen jetzt zum sofortigen Handeln zwingt. In seiner Insulinphase hatte ich ein-, zweimal Werte unter dreißig, da bin ich dann schon aufgeblieben und habe den Kater genau beobachtet bis seine Werte wieder gestiegen sind.
Wir haben also einen außerordentlich langen Honeymoon, und Sandra rechnet sich schon aus, dass es eventuell sein könnte, dass Pelles Diabetes sich so weit zurückgezogen hat, dass er auf Dauer kein Insulin mehr braucht. Solche Fälle sind zwar dokumentiert, aber extrem selten.
Wir werden sehen und messen unregelmäßig und selten weiter.
Murphy konnte schon in der Wallstadter Wohnung die Schlafzimmertür trotz senkrecht gestellter Klinke öffnen. Das macht dabei auch noch einen derartigen Höllenlärm, dass an Schlafen nicht mehr zu denken ist.
Letzte Woche ist der Frau K. dann der Kragen geplatzt und hat die Türklinke außen durch diesen dekorativen drehbaren Knauf ersetzt.
Daran hat sich der Herr Murphy bis jetzt die Zähne ausgebissen. Dagegen ist es für den Menschen nichttrivial, wenn er mit frisch eingecremten Händen ins Schlazimmer will. Na ja, schlaf ich halt notfalls im Gästezimmer.
Sandra war gestern noch mit Paul beim Tierarzt und hat sich dort Päppelfutter und einen Haufen MCP-Spritzen abgeholt. Der Tierarzt ist - wie schon letztes Mal bei diesen Symptomen - der Meinung, dass wir es hier mit einer entzündeten Bauchspeicheldrüse zu tun haben, und hat ihm das übliche Langzeitantibiotikum verpasst.
Seitdem bewegt Paul sich vorsichtig von einer Höhle in die andere und frisst nicht, egal was man ihm vorsetzt. Dabei geht er bei Dosenfutter normalerweise vor Freude und Gier die Wände hoch. Aber immerhin hat er heute nacht nicht gekotzt.
Ich korrigiere die Urlaubswahrscheinlichkeit auf "deutlich unter 50 %".
Paulchen arbeitet hart dran, uns den für Ende der Woche geplanten Kurzurlaub zu versauen. Heute morgen durfte ich jedenfalls erstmal drei Riesenseen Katzenkotze aus Flur und Wohnzimmer wegmachen, und fressen mag er auch nicht.
Pelle ist jetzt in der dritten Woche ohne Insulin. Wir messen alle zwei Tage, und haben noch keinen Wert über 120 mg/dl gesehen. Eben hatte er einen Pre-Wert von 75, das ist fein.
Nach drei Tagen ohne Insulin sind Pelles Werte immer noch so niedrig, dass ich sagen würde, dass wir die Dosis weiter reduzieren sollten. Wenn sie nicht eh schon auf Null wäre. Alles grün.
Continue reading "Katzendiabetes X"
Ein paar Monate hab ich Euch jetzt noch nicht über unseren Diabetikerkater Pelle berichtet. Das ist also mal wieder dran. Kurzfassung: Wir scheinen in einer Remissinsphase, vulgo "Honeymoon" zu sein, so dass wir das Insulin seit heute morgen komplett abgesetzt haben. Die längere Version gibt's nach einem Klick.
Continue reading "Katzendiabetes IX"
Paul ist seit Freitag abend katheterlos und daheim. So weit wir beurteilen können, geht es ihm gut. Er bekommt noch ein allgemeines Antibiotikum und Schmerzmittel und bewegt sich ganz normal in der Wohnung. Wider erwarten gab es kein Gefauche; Pelle, Kira und Murphy haben ihn - obwohl er sicher total anders gerochen hat - begrüßt als wäre er niemals weggewesen. Damit habe ich eine Wette verloren und musste Sandra zum Essen einladen...
Nächste Woche ist dann der unter sterilen Bedingungen gewonnene Urin im Labor befundet worden und wir bekommen ein genau auf die in Paulchens Blase vorgefundenen Bakterien zugeschnittenes Antibiotikum, in der Hoffnung, dass wir damit ein Wiederaufflammen der Entzündung wirksam verhindern können.