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Kater Murphy, Mai 2000 - 2014-03-29

Vor vier Jahren und etwas mehr drei Wochen musste ich den letzten Nachruf auf einen Kater schreiben. Damals war es unerwartet, denn Paulchen war eigentlich nach einer Operation schon auf dem Wege der Besserung.

Bei Murphy war es anders. Er hat schon seit einigen Wochen immer mehr gehustet, so dass wir dann irgendwann doch zum Tierarzt gegangen sind. Nach einer leichten Cortison- und Antibiotikatherapie stellte sich eine deutliche Besserung ein, so dass wir der Meinung waren, die leichte Lungenentzündung wäre überstanden. Dann wurde der Husten wieder schlimmer, sein Wesen veränderte sich, er zog sich immer mehr zurück. Schließlich ging es dann doch wieder in die Tierklinik.

Drei Röntgenbilder später war die schreckliche Diagnose klar: Ein Tumor an der Stelle, wo die Luftröhre in die Bronchien übergeht, drückt ihm buchstäblich die Luft ab. An eine Operation oder anderweitige Therapie an dieser Stelle ist nicht zu denken. Es ging also nur noch darum, ihm die verbleibenden Wochen so wenig unangenehm wie möglich zu machen. Cortison ist das einzige, was man ihm hätte verabreichen können.

Aber auch nach der ersten Cortisonspritze stellte sich keine Verbesserung ein. Er lag nur noch herum, konnte wohl auch nicht mehr schnurren, so dass wir schließlich schweren Herzens den Tierarzt zum letzten Hausbesuch bitten mussten.

Murphy durfte auf meinem Schoß friedlich und ruhig einschlafen. Seine Schwester Kira stand verständnislos daneben und versuchte ihn noch zu schmusen, als er schon nicht mehr in der Lage war zu reagieren.

Und da waren es nur noch zwei.

Ich komme mir vor, als wären es nur zwei Wochen gewesen, seitdem Kira und Murphy im August 2000 im süßen Alter von 14 Wochen aus der Transportbox gekrochen sind. Aber es waren dann doch fast vierzehn Jahre, in denen ich zweimal umgezogen bin, die Liebe meines Lebens kennengelernt und geheiratet habe, aus der Angestelltenwelt (wieder) in die Freiberuflichkeit zurückgefunden habe und zwei weitere wundervolle Katzen hinzugewonnen habe.

Schon an diesem Tag war es völlig klar, dass Haustiere einen irgendwann auch wieder verlassen müssen. Im Prinzip hatte ich fast 14 Jahre Gelegenheit, mich auf diesen Tag vorzubereiten - und eine knappe Woche, um mich damit abzufinden, dass er bald kommen wird. Ich bin sehr froh darüber, dass ich 35 Jahre lang Katzen haben durfte, ohne selbst entscheiden zu müssen, wann es Zeit ist, eine kranke Katze von ihren Leiden zu erlösen. Murphys Vorgänger waren - bis auf Paul - allesamt Freigänger und sind eines Tages einfach nicht mehr nach Hause gekommen.

Murphy war ein Kater voller Energie. Er war niemals ernsthaft krank, und wurde nur mit zunehmendem Alter immer schmusiger und anhänglicher. Während er in seinen ersten Jahren mit Kira zusammen in einer eigenen Welt gelebt hat und die Anwesenheit des Dosenöffners allerhöchstens zur Kenntnis genommen hat, kam er seit meinem Zusammenziehen mit Sandra immer öfter zu "seinen" Menschen. Ob das jetzt daran lag, dass ihn die zwei "großen" Kater fest unter der Fuchtel hatten oder ob er die Anwesenheit seiner Menschen mit zunehmendem Alter als angenehmer empfand. Er war immer ein eher schlechter Esser und hat wohl selbst im besten Alter niemals mehr als viereinhalb Kilo gewogen. Die Tierärzte haben immer gesagt, er wäre eher an der unteren Grenze des gesunden Gewichtsbereichs, aber es gäbe keinen Grund zur Beunruhigung.

Ich hoffe, dass Sandra, Kira und Pelle auch diesen Verlust verkraften werden. Und nach dem Umzug müssen wir uns jetzt endgültig darüber Gedanken machen, ob wir nur eine oder gleich zwei neue Katzen ins Haus holen wollen. Und ob es wieder "stinknormale" EKHs werden oder ob wir uns diesmal von einer großen Langhaarkatze wie einer Maine-Coon oder einer Ragdoll adoptieren lassen.

Murphy, es war schön mit Dir. Danke für die lange Zeit in einem hoffentlich erfüllten Katerleben.

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Comments

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Jörg Tewes on :

Hallo Sehr schöne Geschichte, ich kann bestens nach empfinden, wie es dir geht. Auch wenn mein Kater vor etlichen Jahren Zu Haus gestorben ist, ohne das ich eingreifen mußte. Als ich eines Tages nach hause lag er tot auf seinem Lieblingsplatz.

Herzliches Beileid.

dyfa on :

Armer Tiger. :-/ Bin traurig.

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