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Durchhilfe

Ein "Security Advisory" ist ein meist per E-Mail oder Web verbreitetes Dokument, in dem jemand (oft ein Security-Consultant oder der Autor einer Software) Informatioen über eine Schwachstelle in einer Software veröffentlicht. Üblicherweise werden diese Advisories zurückgehalten, bis eine Korrektur für die Schwachstelle gefunden und getestet wurde, um nicht im Zeitraum zwischen Veröffentlichung des Advisories und der Veröffentlichung des Fixes einen Haufen angreifbarer Systeme mit öffentlich bekanntem Angriffsvektor zu erzeugen.

Auch hier bin ich wieder einmal der Meinung, dass man diesen terminus technicus am besten auch im deutschen Fließtext unübersetzt lässt. Wenn man es partout übersetzen möchte, nehme man "Sicherheits-Bekanntmachung", "Maßnahmenempfehlung" oder "Sicherheitshinweis".

Die Deutschen Übersetzer des Debian-Projekts haben das in der Security-Team-FAQ für lange Zeit mit "Sicherheits-Gutachten" übersetzt. Allerdings muss ich ihnen zugute halten, dass inzwischen das marginal weniger dumm klingende "Sicherheitsankündigung" verwendet wird. Eine wirklich gute Übersetzung ist das jedoch immer noch nicht.

Die Debian Sicherheits-FAQ ist für Sprachpolizisten übrigens ein gefundenes Fressen. Da finden sich Stilblüten wie "Sicherheitsreparatur" und "Sicherheitsverwundbarkeit" am laufenden Meter. Meine Empfehlung: Die englische Version des Dokuments lesen.

Durchhilfe

Ein "Smarthost" ist im Mailkontext ein Server, der für einen Client (der auch wieder ein anderer Server sein kann) _alle_ dort anfallende ausgehende Mail annimmt und sie für den Client weiter in die Welt verteilt. Dies ist üblicherweise das System, was man in seiner Clientsoftware als "SMTP-Server" eintragen muss.

Ein klassisches Wort, das man im technischen Umfeld besser unübersetzt lässt.

Die Deutschen Übersetzer der Debian-Package exim4 haben dies mit "Sendezentrale" übersetzt.

Durchhilfe - Gelungene IT-Übersetzungen

Unter dem Tag "Durchhilfe" werden in Zukunft in gewissen Abständen Artikel über besonders "gelungene" deutsche Übersetzungen im IT-Umfeld erscheinen.

Ich bin ja bekanntermaßen kein Freund von technischer Lokalisierung. Sie zerfleddert - im geheuchelten Interesse der Sprache - die Fachsprache und sorgt dafür, dass man sich nicht mehr versteht, weil sich jeder Übesetzer für einen Fachsprachenbegriff einen eigenen deutschen Begriff aussucht. Und das ist natürlich - je weniger technisches Hintergrundwissen der Übersetzer hat, desto schlimmer - oft ein Begriff, der im technischen Kontext entweder völlig abwegig oder nicht bequem verwendbar ist.

Die Klassiker wie "Kein Weltraum links auf dem Gerät", "zerbrochene Pfeife" oder "serielle Rollkugel-Zeigereinheit" werde ich mir in dieser Artikelreihe allerdings sparen.

Noch ein paar Worte zur Entstehung des Tags: Ich habe hier versucht, genauso zu denken wie ein schlechter IT-Übersetzer und habe mich am Wort "translation" vergriffen, und das mit Hilfe der (von mir nicht beherrschten) Lateinischen Sprache und einem Wörterbuch. "Trans" bedeutet über oder durch. Über passt zu gut, also nehmen wir die andere Bedeutung. Und eine Latio ist eine Hilfeleistung. Der Wortstamm translation ist zwar ein anderer, aber das grobe Patternmatching trifft. Und da Durchhilfeleistung zu unhandlich ist, kürzen wir das dann zur Durchhilfe ab.

Goodbye T-Mobile, Hallo Klarmobil

Ich habe heute meinen langjährigen T-Mobile-Mobilfunkvertrag gekündigt. Das, was der Marktführer anzubieten hat, ist (Bestandstarif) keineswegs mehr zeitgemäß und (aktuelle Neutarife) für mein mobiles Kommunikationsverhalten unpassend.

Für die Telefonie bin ich schon vor ein paar Wochen auf eine SIM von Klarmobil umgestiegen, für den Datendienst verwende ich die schon vor einem Jahr zu mir gehörende SIM von Simyo.

Um den Umstieg von T-Mobile zu Klarmobil offiziell zu machen, habe ich das Angebot von klarmobil genutzt, "Visitenkarten"-SMS zu verschicken. Dabei gibt man auf der Webseite von klarmobil eine Liste von Rufnummern an, an die dann eine SMS mit dem Inhalt "Hallo, ab sofort bin ich unter neuer Rufnummer +49151581xxxxx erreichbar.Viele Grüße Marc Haber.Jetzt klarcard bestellen unter www.klarmobil.de" erhalten.

Diese SMS kommt aus demselben System, das mein Mobilfunkanbieter für den Versand seiner Nutz-SMS verwendet, und es gelten die Datenschutzbestimmungen aus den "normalen" AGB, die eine ganz sinnvolle Datenschutzklausel enthalten. Der Nutzung meiner Kommunikationsdaten für Werbe- und Marktforschungszwecke habe ich beim Kauf der SIM widersprochen, und ich interpretiere das in Abwesenheit einer genaueren Erklärung so, dass das auch für die über das Webinterface ausgelösten SMS gilt.

Das sieht für mich wie ein sehr sinnvolles und weitgehend gefahrloses Angebot aus. Einziger technischer Haken ist, dass als Absender der SMS klarmobil und nicht meine neue Rufnummer angegeben ist. Man muss also die neue Nummer für den Telefonbucheintrag aus dem Text rausfieseln (dafür hat allerdings selbst mein schimmliges Nokia 6310 eine Funktion) und kann nicht einfach den Absender speichern.

Einen sozialen Haken hat es allerdings: Ich durfte in den ersten 30 Minuten nach dem Versenden der Nachrichten bestimmt fünf Leuten erklären, dass die SMS wirklich von mir kommt, und dass ich mich vorher schlaugelesen hatte, was mit den eingegebenen Rufnummern geschieht.

Deswegen hier nochmal zum Mitmeisseln: Die SMS kam von mir. Versendet über das produktive System meines Mobilfunkanbieters. An ausgewählte Nummern meines Telefonbuchs. Der Anbieter hat von den Rufnummern nicht mehr Kenntnis erhalten als er erhalten hätte, wenn ich Euch über das Telefon eine persönliche SMS geschickt hätte.

Oder habe ich etwas übersehen und muss wirklich zu Kreuze kriechen? Wenn ich nichts übersehen habe, möchte ich denen, die mir mehr oder weniger böse Mails oder andere Dinge geschickt haben, zurufen, dass sie bitte in Zukunft zuerst nachdenken und dann erst schiessen mögen.

Unworte des Blogs

Unter dem tag "unworte" veröffentliche ich in loser Folge kurze Artikel über Worte, die ich ätzend finde.

Alle Artikel aus dieser Gruppe im Blog-Layout gibt es hier; den RSS-Feed hier.

Und wenn mir das wieder einfällt, was ich heute morgen bloggen wollte, dann kriegt diese Serie auch einen ersten Eintrag.

Wir stellen ein

syscovery-Logo

Bestehend aus vier rechtlich eigenständigen IT-Dienstleistungsunternehmen bietet die syscovery-Gruppe mit 70 Mitarbeitern in ganz Deutschland professionelle IT-Services und Best-Practice-Solutions für Unternehmen und IT-Organisationen. Die von mir geführte syscovery network services GmbH ist als Kompetenzzentrum für Netzwerke, Security und Linux der jüngste Bestandteil der syscovery-Gruppe.

Zur Verstärkung des kleinen, aber wachsenden Teams suchen wir eine/n

Allrounder/in (m/w) für Netzwerke, Security und Linux

Auf der Syscovery-Webseite gibt es die Stellenausschreibung auch als PDF.

Über Bewerbungen freue ich mich sehr.

Arcor ist gefährlich für Ihre Kommunikationsfähigkeit

Dass in dieser von akuter Geiz-ist-Geil-Mentalität geprägten Welt der Service drastisch zu kurz kommt und dass besonders Telcos an mangelndem Service und schlechten internen Prozessen leiden, ist bekannt. Aber was einer sehr guten Freundin von mir innerhalb der letzten Monate mit Arcor widerfahren ist, ist eine schier unglaubliche Aneinanderreihung bodenloser Unverschämtheiten.

Meine Zusammenfassung: Wenn man auch nur ansatzweise davon ausgehen können will, dass das Telefon in der Regel funktioniert, sollte man keinenfalls einen Vertrag mit Arcor schließen. Dort geben sich Abrechnungsfehler, Missachtung geltenden Rechts und Willkür bei Zwangsmaßnahmen gegenseitig das Headset in die Hand.

  • Update: 2005-07-26
  • Update: 2005-07-27
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