Goodbye T-Mobile, Hallo Klarmobil
Ich habe heute meinen langjährigen T-Mobile-Mobilfunkvertrag gekündigt. Das, was der Marktführer anzubieten hat, ist (Bestandstarif) keineswegs mehr zeitgemäß und (aktuelle Neutarife) für mein mobiles Kommunikationsverhalten unpassend.
Für die Telefonie bin ich schon vor ein paar Wochen auf eine SIM von Klarmobil umgestiegen, für den Datendienst verwende ich die schon vor einem Jahr zu mir gehörende SIM von Simyo.
Um den Umstieg von T-Mobile zu Klarmobil offiziell zu machen, habe ich das Angebot von klarmobil genutzt, "Visitenkarten"-SMS zu verschicken. Dabei gibt man auf der Webseite von klarmobil eine Liste von Rufnummern an, an die dann eine SMS mit dem Inhalt "Hallo, ab sofort bin ich unter neuer Rufnummer +49151581xxxxx erreichbar.Viele Grüße Marc Haber.Jetzt klarcard bestellen unter www.klarmobil.de" erhalten.
Diese SMS kommt aus demselben System, das mein Mobilfunkanbieter für den Versand seiner Nutz-SMS verwendet, und es gelten die Datenschutzbestimmungen aus den "normalen" AGB, die eine ganz sinnvolle Datenschutzklausel enthalten. Der Nutzung meiner Kommunikationsdaten für Werbe- und Marktforschungszwecke habe ich beim Kauf der SIM widersprochen, und ich interpretiere das in Abwesenheit einer genaueren Erklärung so, dass das auch für die über das Webinterface ausgelösten SMS gilt.
Das sieht für mich wie ein sehr sinnvolles und weitgehend gefahrloses Angebot aus. Einziger technischer Haken ist, dass als Absender der SMS klarmobil und nicht meine neue Rufnummer angegeben ist. Man muss also die neue Nummer für den Telefonbucheintrag aus dem Text rausfieseln (dafür hat allerdings selbst mein schimmliges Nokia 6310 eine Funktion) und kann nicht einfach den Absender speichern.
Einen sozialen Haken hat es allerdings: Ich durfte in den ersten 30 Minuten nach dem Versenden der Nachrichten bestimmt fünf Leuten erklären, dass die SMS wirklich von mir kommt, und dass ich mich vorher schlaugelesen hatte, was mit den eingegebenen Rufnummern geschieht.
Deswegen hier nochmal zum Mitmeisseln: Die SMS kam von mir. Versendet über das produktive System meines Mobilfunkanbieters. An ausgewählte Nummern meines Telefonbuchs. Der Anbieter hat von den Rufnummern nicht mehr Kenntnis erhalten als er erhalten hätte, wenn ich Euch über das Telefon eine persönliche SMS geschickt hätte.
Oder habe ich etwas übersehen und muss wirklich zu Kreuze kriechen? Wenn ich nichts übersehen habe, möchte ich denen, die mir mehr oder weniger böse Mails oder andere Dinge geschickt haben, zurufen, dass sie bitte in Zukunft zuerst nachdenken und dann erst schiessen mögen.
Comments
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Rince on :
Als Absender warst nicht Du zu sehen sondern ein Name der mir nicht bekannt war, wo keine Nummer hinterlegt war oder ähnliches. Bei Mail würde man sowas gefälschten Absender nennen. Insbesondere war bei dieser SMS direkt nach Deiner Nachricht auch gleich Werbung dabei - sprich, es gab bei Dieser Nachricht nicht nur Deine (sinnvoll) Info sondern gleich Werbung für diesen Mobilfunkanbieter; ähnlich wie unter GMX oder Web.de-Mails immer ein Werbefooter ist. Ganz abgesehen davon dass ich als Empfänger erstmal nicht wissen kann wer der Absender ist (vom reinen Aussehen her könnte man es einfach als Werbung in die Tonne stopfen) war meine erste Reaktion ein "wer macht hier einen Cold Call?" Aber ich bin ja auch ein Mensch der möglichst überall seinen echten Namen nutzt und auch keine Werbefooter nutzt
Ralf Hildebrandt on :
Ich als T-Systems Mitarbeiter muss Marcs Wechsel natürlich verurteilen.
Marc 'Zugschlus' Haber on :
Tja, wenn Dein Arbeitgeber den Schuss nicht gehört hat...
-thh on :
Und ich habe gleich gar keine SMS erhalten. schnüff
Marc 'Zugschlus' Haber on :
Das liegt daran, dass ich von dir nur die Neustädter Festnetznummer im Telefonbuch habe...
Hans-Jürgen on :
Warum hast Du nicht einfach Deine alte Rufnummer portiert? Dann wäre die Notwendigkeit zu solche SMS mit deutlichem Werbeanteil gar nicht entstanden.
Marc 'Zugschlus' Haber on :
Die Portierung hätte Geld gekostet, hätte mir die Möglichkeit genommen, klarmobil vor der endgültigen Entscheidung zu testen, und außerdem ist eine Änderung der Rufnummer vielleicht eine Möglichkeit, die Leute zu dressieren, mir doch bitte eine Mail zu schicken anstelle mich auf dem elektronischen Würgehalsband anzurufen.
Rince on :
Dann hättest Du auch gleich Mail für die Bekanntgabe nutzen können
Marc 'Zugschlus' Haber on :
Damit selbst die Leute mit brauchbaren Handies die Telefonnummer abtippen müssen?
Ausserdem haben die, die ich eigentlich nicht auf dem Würgehalsband haben will, die SMS gar nicht erst bekommen.
Thilde on :
Wieso denn "Würgehalsband", um Gottes Willen? Immer diese drastischen Ausdrücke?