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Katzenstatus 2020-05

Der letzte Katzenartikel vor der Blogpause war der Nachruf auf Pelle, den unersetzbarsten Kater unseres Lebens. Er hat uns im Sommer 2016 nach achtzehn jahren erfüllten Katzenlebens verlassen.

Seltsamerweise habe ich unsere 2014er Neuzugänge, Manfred und Frida hier im Blog nie erwähnt. Nachdem Murphy im Jahr 2014 unseren Umzug ins eigene Haus und die Möglichkeit auf Freigang um wenige Monate verpasst hatte, haben wir im Juli 2014 kurz nach dem Umzug zwei Katzenkinder ins Haus genommen. Manfred und Frida sind Geschwister aus einem Wurf einer roten Main Coon und wurden uns als Maine Coons mit entsprechendem Preisschild verkauft. Doch schnell zeigte sich, dass die Mama während ihrer Rolligkeit wohl nicht nur mit dem uns als Vater präsentierten stattlichen Maine-Coon-Kater, sondern auch noch mit einem gewöhnlichen Straßenkater geschnackselt haben müsste, denn "unsere" beiden sehen so überhaupt nicht nach Coon aus. Das macht wohl den Unterschied zwischen Züchter und Katzenvermehrer aus.

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Kater Pelle, 1998 - 2016-07-04

Und da waren es nur noch drei. Pelle hat in seinem achtzehnten Lebensjahr seine Augen für immer geschlossen. Damit hat er Jahre länger gelebt als Ärzte und "Fachleute" ihm gegeben hatten. Er war seit 2008 diagnostizierter insulinpflichtiger Diabetiker, aber das hatten wir bis zum Schluß eigentlich ganz gut im Griff. Letztendlich waren es altersbedingte Stoffwechselstörungen, die dafür gesorgt haben, dass er immer weniger gefressen hat, ständig nach etwas zu essen gesucht hat aber dann nichts gegessen hat. Selbst Leckerli wollte er keine mehr. So wurde aus dem ehemals stattlichen Sechskilokater ein nicht einmal mehr drei Kilo wiegendes bisschen Katz, das eigentlich nur noch aus Haut und Knochen bestand.

Pelle war ein unglaublich kluger Kater, mit dem man sich richtig unterhalten konnte. Er hat einem zugehört, war sehr auf seine Menschen fixiert, war nahezu immer in der Nähe, aber nur selten aufdringlich. Keine Katze meines Lebens hatte den Begriff "Teddy" mehr verdient als Pelle. Er war mit Kindern unglaublich geduldig, hat sich in Ruhe quer durch Haus und Wohnung schleppen lassen und ist schlicht verschwunden wenn er nicht mehr wollte. Er war immer eher mürrisch und tat gerne genervt, aber die Aufmerksamkeit seiner Menschen war ihm trotzdem wichtig. Und er war unglaublich liebevoll zu seinen Menschen. Gegenüber den anderen Katzen war er eher der unnahbare und bis zum Schluß der unangefochtene Chef. Lag eine andere Katze auf seinem Lieblingsplatz und erkletterte er den Kratzbaum, ist die andere ohne zu zögern aufgestanden und hat seinen Platz ohne zu Murren und vor allen Dingen ohne Aufforderung freigeräumt. Diese Situationen wird es nun nicht mehr geben. Er wird uns sehr, sehr fehlen.

Pelle saß auf meinem Schoß, als die Tierärztin ihr Zeug vorbereitete. Und als sie so weit war, und ihn angeschaut hat, ist er aufgestanden und zu ihr gegangen. Als ob er wusste, dass seine Zeit gekommen ist. Ich habe ihn zehn Jahre lang gekannt, aber mit dieser seiner letzten Aktion hat er mich dann doch nochmal verblüfft und gerührt auf einmal.