Schon seit etwa anderthalb Jahren hat sich ein Kunde mit seinen Büroräumen auf ein anderes Gebäude ausgedehnt. Zwischen den beiden Gebäuden gibt es zwar Glasfaser, aber keine Kupferverkabelung. Trotzdem möchte man auch im neuen Büro gerne telefonieren können; dort sollen Nebenstellen der am alten Ort vorhandenen Alcatel OmniPCX Enterprise aufgestellt werden.
Daraus entsteht die logische Entscheidung, die Telefone im neu hinzugekommenen Bereich des Gebäudes per IP anzubinden: Das geht nämlich über die vorhandenen Glasfasern, während man für digitale Endgeräte an der TK-Anlage entweder Kupfer werfen, oder den neuen Standort mit einem (teuren!) Gateway zum Umsetzen von IP auf die digitalen Endgeräte ausstatten müsste.
Also bietet sich die Möglichkeit, ein bisschen über IP-Telefonanlagen in überlasteten Netzen zu lernen.
Nachdem U es inzwischen endlich geschafft hat, den alten DSL-Anschluß zu deaktivieren und inzwischen unsere eingehenden Telefonate auch dann auf dem Alice-Anschluß herauskommen, wenn der Anrufer aus dem Netz von U anruft, ist die technische Migration endlich geschafft. Puh.
Ich nutze die Gelegenheit, im Kabäuschen etwas Klarschiff zu machen: Altes IAD raus, den im derzeitigen Zwischenzustand ungenutzten Linksys raus, Test-Eurit und Übergangs-Anrufbeantworter raus, die damit überflüssig gewordenen vier Steckernetzteile raus, das Alice-IAD an die Wand und die Patchung etwas sauberer konstruieren. Nachdem das alles vernünftig aussieht, stellen wir fest, dass die Fritzbox nur noch PPPoE-Timeouts sieht. Eine Runde Resets hilft nicht, das Notebook kriegt auf seine PADIs auch keine Antwort, Mist.
Systematisches Debuggen zeigt dann, dass das Ethernet 4 das Alice-IAD zwar einen Link anzeigt, aber keine Daten transportiert. Mit Ethernet 3 geht's dann. gnarf
Warum ein reines Modem an einem Produkt, das technisch auf einen PPPoE-Connect zur Zeit limitiert ist, vier Ethernet-Ports mitbringt, war mir bis heute unklar. Inzwischen weiß ich es und fühle mich gut damit, noch zwei Ethernets in Reserve zu haben, bevor ich ein neues IAD ordern muss.
Auf dem Papier liest sich Power over Ethernet ja ganz prima: Dezentrale Netzwerkgeräte mit geringem Strombedarf wie Wireless-LAN-Accesspoints, Netzwerkkameras, Desktop- oder Kabelkanalswitche und IP-Telefone können über das Ethernetkabel mit Strom versorgt werden. Das reduziert den Verkabelungsaufwand auf die Hälfte, weil man das Gerät nur noch mit einem Kabel anfahren muss, erlaubt die unterbrechungsfreie Stromversorgung verteilter Geräte mit einer einzigen, zentralen USV in der Nähe des Netzwerkverteilers, und als Nebeneffekt kann man die Geräte auch dann einfach powercyceln, wenn sie physikalisch schlecht zugänglich in einer abgehängten Decke montiert sind.
Die Praxis sieht leider anders aus: Das ganze ist nicht ganz billig und es gibt Inkompatibilitäten an jeder Ecke.
Am 2005-07-05 trifft sich der K-Stammtisch (Links hier oder hier, wirklich aktuell sind beide Seiten nicht) zum zweiten Teil des Vortrags von Rolf Sperber über Next Generation Ethernet.
Heute war ich zum ersten Mal seit langer Zeit wieder mal in Karlsruhe aus dem IT-Stammtisch, und durfte einem Vortrag von Rolf Sperber zum Thema "Next Generation Ethernet" lauschen.