Als ich gestern aus dem Kino rauskam, sah ich, dass mein Samsung-Mobiltelefon während des Films von einer Bluetooth-Gegenstelle, die den Namen des Kinos trägt, ein Objekt zum Austausch angeboten bekommen hatte. Das E90 hat nichts bekommen, obwohl beide Telefone identisch konfiguriert sind: Bluetooth an, Telefon nicht sichtbar.
Ich habe das Objekt natürlich nicht angenommen.
Andererseits frage ich mich: Was schickt das Kino einem da? Einen "stummen" Klingelton? Oder die Bitte, doch bitte das Telefon komplett abzuschalten? Oder ist das nur ein anderer Gast, der sich als das Kino ausgegeben hat, um die Mobiltelefone anderer Gäste anzugrifen? Nee, das glaub ich eher nicht, das war kein Film in dem ein besonders großer Anteil bluetoothfähiger Mobiltelefone zu erwarten gewesen wäre.
Kann einer meiner Leser Licht in diese Sache bringen oder muss ich nächstes Mal ein "Opfertelefon" mit dabei haben?
In den 90ern war ich Euer Traumkunde. Es verging kaum eine Woche, in der ich nicht mindestens zweimal im Kino war; oft war es dreimal oder viermal. Ihr habt bestimmt Tausende an mir verdient. Aus irgendwelchen Gründen hat das dann etwas abgenommen.
Dann habt Ihr angefangen, Eure Kunden zu schikanieren. Zuerst gab es nur Werbespots, die eindringlich davor warnten, dass Raubkopierer Verbrecher sind. Nicht nur ich habe dies übelgenommen. Aber schließlich ist Eure Rechenart, dass jeder Download aus dem Internet gleich eine weniger verkaufte Kinokarte ist. Das ist eine Milchmädchenrechnung, das habt Ihr vielleicht auch schon kapiert. Und einige Leute sind nach dem Aufkommen Eurer "Werbespots" einfach seltener ins Kino gegangen, weil sie sich nicht beschimpfen lassen wollten, von denen, denen sie gerade Geld gegeben hatten.
Es geschehen noch Zeichen und Wunder: Am Sonnabend war ich - dann doch immerhin rund acht Monate vor unserer Hochzeit - das erste Mal mit meiner Verlobten im Kino. Und zwar nicht das erste Mal seit unserer Verlobung, sondern das erste Mal überhaupt. Geguckt wurde Wall-E, das aktuelle Opus aus der Pixar-Renderingküche.
Das ist ein ganz unterhaltsamer animierter Film über eine Liebe zwischen zwei Robotern, dessen erste Hälfte auf einer von den Menschen verlassenen, total vermüllten Erde spielt. Die Menschen, die in der zweiten Hälfte des Filmes eine größere Rolle spielen, werden als dekadente, von den Maschinen abhängige, adipöse Fettsäcke dargestellt, die ohne ihre fliegenden Luxussessel nicht mal in der Lage sind, sich von A nach B zu bewegen.
Das ganze hat einen mehr als deutlich sichtbaren erhobenen Zeigefinger, was zwar schon ein bisschen zu Denken gibt, aber auch dafür sorgt, dass ich nicht ganz so viel Spaß an dem Film gehabt habe wie ich es eigentlich erhofft hatte. Immerhin war die Kurzbeschreibung des Films, die ich vorher gelesen habe, mit der Aussage, der Film sei so gut wie dialogfrei, nicht ganz zutreffend.
Ich werde in nächster Zeit versuchen, wieder öfter ins Kino zu gehen. Und den nächsten Film suche ich aus.