Man mag mit ihm nicht immer einer Meinung gewesen sein. Politik ist so. Aber Helmut Kohl hat die Bundesrepublik des Nachkriegszeitalters geprägt wie kaum ein anderer Staatsmann. Und ich möchte gerne, dass er nicht mit den belächelten Äußerungen, z.B. dem Klassiker mit den blühenden Landschaften in Erinnerung bleibt, sondern mit denen, in denen er wirkliche Weitsicht und Klugheit gezeigt hat.
Zum Beispiel mit dieser aus seiner Rede zur Eröffnung der CeBIT 1998, wie ich sie heute früh im Heiseticker gelesen habe:
Eine unverzichtbare Voraussetzung für den erfolgreichen Weg in die Informationsgesellschaft ist das Vertrauen der Menschen in die Sicherheit der Kommunikationsnetze. Persönliche Daten müssen vor Missbrauch, vor jeder Form erbärmlicher Indiskretion, geschützt sein.
Liebe Firma Klarmobil - Kunden am Wochenende anzurufen, um sich dafür zu bedanken, dass man schon so lange Kunde ist, ist ein guter Weg, um sicherzustellen, dass die Kunden nicht mehr lange Kunden bleiben.
Insbesondere dann, wenn sich der Kunde Ganz Sicher[tm] ist, dass er bei der Bestellung der SIM den entsprechenden Haken nicht gesetzt hat, ist es ungeschickt, am Telefon zu behaupten, dass der Haken gesetzt war.
Außerdem finde ich es frech, dass der Kunde, um sein unterstelltes Einverständnis ausdrücklich zu widerrufen, dies nicht in seinen Stammdaten der Webapplikation tun kann, sondern dafür eine Mail über das Kontaktformular schreiben muss.
Bei Congstar gibt es jetzt die SIM geschenkt. Und auf einer ganz versteckten Seite des Support-Dienstleisters gibt es die SIM geschenkt mit 10 Euro Startguthaben. Da hat's wohl einer nötig.
Allerdings muss man für die 10 Euro Startguthaben der folgenden Klausel zustimmen:
Ich bin damit einverstanden, dass meine Vertrags-/Bestandsdaten zur Kundenberatung, Werbung und Marktforschung verwendet werden und möchte künftig über Angebote und Services von congstar auch per
eMail, SMS oder MMS und von xxx als Supportdienstleister persönlich informiert und beraten werden. Ihre Vertrags-/Bestandsdaten sind die zur gegenseitigen Vertragserfüllung (Vertragsabschluss, -Änderung, -beendigung, Abrechnung von Entgelten) erforderlichen und freiwillig angegebenen Daten.
Ich habe Anfang Januar 2005 bei Freenet einen DSL-Schnuppertarif bestellt, um einen Fallbackzugang mit dynamischer IP bei einem der großen zu haben. Erst im Schreiben mit den Zugangsdaten stand drin, dass der kostenlose Schnuppertarif nicht nur auf ein Gigabyte im Monat beschränkt ist, sondern auch noch obendrein eine 20-Stunden-Grenze beinhaltet. Ich habe daraufhin den Tarif am 16. Januar wieder gekündigt.
Heute erhalte ich von Freenet einen Weihnachts-Newsletter. Der Newsletter enthält keinen Unsubscribe-Link, was mich verwundert - ich hatte Freenet bisher immer für einen halbwegs seriösen unter den großen gehalten. Auf ein bestehendes Vertragsverhältnis kann man sich jedenfalls seit gut elf Monaten nicht mehr berufen. Ich habe per Mail aufgefordert, mir keine Mail mehr zu schicken. Diese Mail ging an die im Reply-To des Newsletters genannte Adresse, worauf sofort ein Autoreply zurückkam, dass auf diese Mail nicht geantwortet werden würde und dass man bitte das Webkontaktformular verwenden soll, das natürlich eine Rubrizierung der Anfrage verlangt und keine passende Rubrik für Beschwerden über den Newsletter ausweist.. Nun, man will den Empfängern wohl das Unsubscribe extra schwer machen. Ich hab' dann ein Spamcomplaint bei abuse@freenet.de abgekippt.
... dass Ihr die letztes Jahr bei der SYSTEMS eingesammelten Mailadressen für Werbung für die nächste SYSTEMS belästigen werdet, wusste ich ja schon vorher. Aber dass Ihr Eure völlige Medieninkompetenz so deutlich zur Schau tragt, überrascht mich dann ja nun doch:
<!-- Sollte dieser Letter von Ihrem Mailprogramm nicht korrekt angezeigt werden, nutzen Sie bitte folgenden Link: http://pm.nmm.de/p/html.php?<snip> -->
[Hier stand dasselbe nochmal in uncodiertem HTML, aber das hat den Blogumzug leider nicht überlebt - MH]
Noch nie was von Multipart-MIME gehört? Immerhin hat's zu korrekter Deklaration der Mail als text/html gereicht.
Ach ja. Beim Löschen meines Datensatzes (was immerhin geht) beschwert sich Euer Webfrontend über meine "ungültige" Mailadresse. Komisch. Immerhin ist es doch gerade eine Stunde her, dass Ihr Euren "Business-Newsletter" an genau dieser Adresse erfolgreich einkippen konntet. Get! Some! Clue!
Als guter Gebührenzahler habe ich die mich schon vor meinem Umzug per aus dem Web gezogenem PDF und Fax bei der Gebühreneinzugszentrale (GEZ) der öffentlich-rechtlichen Landesrundfunkanstalten (ARD), des Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) und des Deutschlandradio (DLR) umgemeldet.
Trotzdem nerven die Jungs und Mädels alle paar Wochen mit einem Brief, dass unter meiner Adresse keine Rundfunkgebühren gezahlt werden. Ich antworte immer brav unter Angabe meiner Rundfunkteilnehmernummer (welch garstig Wort), um dann drei Wochen später das Spiel von vorne losgehen zu lassen.