Warum Bahnfahren teurer und langsamer wird
Im September 2005 rangiert ein LKW auf einem mit Halbschranken gesicherten Bahnübergang in Fichtenberg und bekommt einen Regionalexpress in die Seite. 53 Verletzte und ein Toter.
Der LKW-Fahrer wird zu einer Bewährungsstrafe verurteilt; die Kammer des Landgericht Heilbronn folgt dem Antrag der Verteidigung.
Der Fahrer trüge nur eine Teilschuld, da die mangelhafte Sicherung des Bahnübergangs der Bahn und den Behörden bekannt gewesen sei. Die Bahn hat nach dem Unfall die Geschwindigkeit auf der Strecke von 120 auf 30 reduziert. Der Bericht der AFP liest sich so, als ob das Gericht diese Maßnahme zusammen mit der Aussage des Lokführers, er wäre mit 110 km/h angekommen und hätte keine Chance gehabt, den Zug rechtzeitig zum Stehen zu bringen, als Teilschuldanerkenntnis der Bahn gewertet hätte.
Prima. Wir bremsen nun auf Hauptstrecken an jedem Bahnübergang bis zum Schrittempo ab, um ggf. die Fehler rücksichtsloser Verkehrsteilnehmer auszugleichen und werden damit massiv langsamer. Oder wir investieren Millionen in "bessere" Bahnübergänge.
Ich hoffe, ich bin nicht der einzige, der bei solcher Rechtsprechung mit dem Kopf schüttelt.
Comments
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Felix on :
Das ist aber doch charakteristisch: Wenn jemand überfordert ist, dann wird ihm nicht verboten, das zu tun, was ihn überfordert, sondern dann wird umgekehrt verlangt, es trottelsicherer zu ermöglichen.
(Halb-)Schranken an und für sich sind doch bereits eine Referenz an absolute Vollidioten, denen rote Ampeln nicht ausreichen.
Axel on :
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