Katzendiabetes VIII - Tagesprofil KW 49
Inzwischen klappt das Blutabnehmen bei Pelle immer besser: Er lässt sich geduldig das Ohr anwärmen, zickt beim Pieks kaum noch, hält still bis das Blut im Meßstreifen ist und bleibt brav auf dem Tisch sitzen, bis das Leckerli gegeben wurde. Nur beim Auftragen der Traumeelsalbe (die die Blutergüsse im Zaum halten soll, was leidlich gut funktioniert) zuckt er noch, das Zeug brennt vermutlich ein wenig am Ohr.
Leider sind die Werte alles andere als berauschend
5. Dezember
08:13 Uhr: | > 500 mg/dl |
08:20 Uhr: | Essen; 3,5 IE Caninsulin |
10:49 Uhr: | 409 mg/dl |
12:46 Uhr: | 358 mg/dl |
13:47 Uhr: | 329 mg/dl |
15:41 Uhr: | 300 mg/dl |
16:48 Uhr: | 366 mg/dl |
20:23 Uhr: | > 500 mg/dl |
20:25 Uhr: | Essen; 3,5 IE Caninsulin |
22:21 Uhr: | 491 mg/dl |
00:26 Uhr: | 328 mg/dl |
Sorgen macht mir, dass der Nadir (das ist der niedrigste gemessene Wert) noch später ist als vorher, wobei die "kritische" Messung sechs Stunden nach der Insulingabe dummerweise wegen Dummheit des Blutabnehmenden ausgefallen ist. Wir entschliessen uns, wegen des immer noch zu hohen Nadir die Dosis auf 4 IE zu erhöhen.
6. Dezember
08:09 Uhr: | > 500 mg/dl |
08:15 Uhr: | Essen; 4 IE Caninsulin |
10:25 Uhr: | 472 mg/dl |
12:44 Uhr: | 415 mg/dl |
14:29 Uhr: | 409 mg/dl |
16:39 Uhr: | 432 mg/dl |
Pelles Nadir ist nach der Dosiserhöhung also schlechter geworden. Wir wissen nun nicht, ob das eine Gegenregulation, eine normale tägliche Schwankung oder eine Folge der noch nicht erfolgten Gewöhnung an die höhere Dosis ist. Ich denke, wir werden heute mal mit dem Tierarzt absprechen, ob wir weiterhin 4 oder 3,5 IE geben sollen, und das dann erstmal bis nächste Woche durchziehen.
Vorläufig hat es sich hier sowieso ausgemessen; wir haben nur noch drei Teststreifen, die wir uns lieber für Notfälle aufheben wollen. Heute abend laufen in der Elektrobucht zwei Auktionen für passende Teststreifen aus, da werde ich zuschlagen. Außerdem haben wir inzwischen ein zweites Messgerät im Haus, das zwar doppelt so viel Blut für eine Messung braucht, aber das nicht schon bei 500 mg/dl die Waffen streckt, sondern bis 600 mg/dl messen kann. Die dafür notwendigen Teststreifen habe ich am Dienstag schon ersteigert und sofort überwiesen; die werden vermutlich vor den "normalen" Precision Xtra Plus im Hause sein.
Comments
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Björn Schließmann on :
Eine Gegenregulation halte ich bei so hohen Werten für sehr unwahrscheinlich -- ihr messt ja relativ dicht, und es sind keine Ausreißer in normale oder zu tiefe Werte erkennbar. Zumindest sagen menschliche Erfahrungswerte, dass z. B. durch "außerplanmäßige" Anstrengung der BZ durchaus mal 100 Punkte fallen kann.
(Ach ja, am 15.12. ist bei uns Weihnachtsfahrtag, falls du Interesse hast.)
Marc 'Zugschlus' Haber on :
Das heißt, Du sagst "Dosis zu gering"? Warum haben wir dann bei der höheren Dosis schlechtere Werte bekommen? Oder muss sich das erstmal 'ne Woche lang einpendeln bevor wir wieder "sinnvolle" Werte bekommen?
Od'r hamma uns vermessen?
Am 15. Dezember kann ich leider nicht, da sind wir am Tag vorher mit dem Rechenzentrum in ein Provisorium gezogen, da wird man den Netzwerker brauchen
Björn Schließmann on :
Ich kann jetzt nur vom Menschen sprechen. Da habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Therapie nicht ganz so deterministisch ist, wie man sich das wünscht. Der Stoffwechselverlauf ist nicht in Stein gemeißelt.
Wenn man sich an einem Tag mal etwas mehr oder weniger anstrengt, oder sich mit dem Essen verschätzt, kann das durchaus einen Unterschied von 100 mg/dl ausmachen. Manchmal ist deinem Stoffwechsel auch danach, mal einen miserablen Wert zu produzieren.
Bei Pelle sollten meiner Ansicht nach die Werte aber erstmal in einen halbwegs normalen Bereich kommen, bevor man das "Finetuning" anfangen kann. Mit "normal" meine ich unter 200-250. Aber lieber auch den Tierarzt konsultieren Beim Menschen dauert die Ersteinstellung auch mindestens eine Woche.
Ich bin mir nicht sicher, wie man das bei konservativer Therapie mit Mischinsulin handhabt, aber bei (eingestellter) ICT korrigiert man die Ausreißer immer mit kurzwirksamem Insulin (oder mit Zucker bei "zu wenig").
Wenn wirklich wiederholt Ausreißer zur selben Tageszeit auftreten, guckt man sich sein Tagebuch durch und überlegt, woran es liegt, und was man dagegen tun kann. Die drei häufigsten dürften sein:
Das ist bei mir aber eher die Ausnahme. Die einfachen Ausreißer treten häufiger auf.
Schade, dass es am 15. nicht klappt. Vielleicht nächstes Mal