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Die Autowerkstatt: Frontalangriff auf Sandras Brieftasche

Sandras Auto war neulich in der Inspektion. Da der bisher bevorzugt beauftragte Opel-Händler an der Straßenbahnstrecke zu Sandras Geschäft die Servicearbeiten für die von Sandra gefahrene koreanische Automarke inzwischen nur noch am anderen Ende der Stadt durchführt, bekommt eine neue Werkstatt im Gewerbegebiet, gleich um die Ecke von Herrn A.s Arbeitsplatz, den Zuschlag.

"Bitte einmal mit allem und scharf" lautet der Auftrag, und es wundert mich wenig, dass beim Kilometerstand von 79Mm auch gleich einige Arbeiten gemacht werden, die eigentlich erst bei 90Mm fällig gewesen wären. Am Ende lautet die Rechnung auf knapp fünfhundert Euro, was in Anbetracht der Vorjahresrechnung von 153 Euro schon eine Überraschung darstellt. Ok, man hat eine Feinstaubplakette reingeklebt, HU und AU gemacht und auch noch etwas an den Bremsen geforscht, aber Herrjeh, das war teuer.

Beim Abstellen meines Autos hinter dem von Sandra fällt mir auf, dass der neue Händler immerhin so gründlich war, die Nummernschildwerbung des Autohauses, bei dem der Wagen gekauft wurde, durch die eigene zu ersetzen. Das finde ich einigermaßen frech und gehe davon aus, dass auch die für die Montage der dreisten Eigenwerbung aufgewendete Arbeitszeit in dem nicht näher spezifizierten Posten "Arbeitslohn" von über zweihundert Euro auf der Rechnung aufgetaucht ist.

Auf der Checkliste steht der handschriftliche Hinweis, dass bei der nächsten Inspektion der Zahnriemen getauscht werden muss. Das stimmt, das ist laut Serviceheft nach 90 Mm fällig (mein alter Golf Diesel durfte 120 Mm mit einem Zahnriemen fahren), und bei einer Jahresfahrleistung von rund 7 Mm passt das gut. Dass der Hinweis auf der Rechnung plötzlich in "Achtung! Zahnriemen muss gewechselt werden! Bitte neuen Termin vereinbaren" mutiert ist, vervollständigt das Geschmäckle.

Noch ein paar Worte zu der Werbung: Dass deutsche Autobesitzer es zulassen, von ihrem Autohändler, bei dem sie gerade einen fünfstelligen Betrag gelassen haben, ohne weitere Gegenleistung als Werbefläche missbraucht zu werden, verwundert mich ja schon. Dabei ist die übliche Methode, das hintere Kennzeichen in einen Werbeträger zu stecken, ja noch gerade akzeptabel. Aber manche Autohäuser kleben den von ihnen ausgelieferten Neuwagen ja noch einen Werbeaufkleber hinten drauf, den man dann mit viel Mühe vom Neuwagen abpulen darf. Ich glaube, wenn ich jemals wieder einen Neuwagen kaufe, schreibe ich in den Vertrag, dass eine nicht innerhalb von zwei Minuten rückstandslos entfernbare Werbeaufschrift als Sachmangel gewertet wird.

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Herr A on :

Da kann ich nur sagen: Niemals "Bitte einmal mit allem und viel scharf" bestellen sondern gezielt fragen und gezielt beauftragen...

Diese Freifahrtscheine haben mich auch schon an den Rand meiner Möglichkeiten buxiert (nat. mitten während des Studiums)

Daher kann ich nur die Autohäuser empfehlen, die vorher ein Checkup auf der Hebebühne durchführen und dann gemeinsam mit dem Kunden die einzelnen Punkte auf dem Auftrag durchführen ;-)

Und warum wurde Herr A nicht besucht, als man das Auto abgegeben hatte?

Marc 'Zugschlus' Haber on :

Naja, es war halt die Inspektion, HU und AU fällig, da beisst die Maus keinen Faden ab, und der Heckwischer war fertig, und die Bremsen haben gerubbelt. Das kostet halt so viel.

Und der Herr A wurde nicht besucht weil die Frau K um neun im Geschäft sein muss ;-)

-thh on :

Ja, Austausch der Nummernschildhalter und (!) des Aufklebers mit der Rufnummer des bisherigen Autohauses sind wohl normal (obschon beides Vertragshändler derselben Marke) ...

Chuck on :

Der Bericht deckt sich mit meinen Erfahrungen mit einem Mercedes-Händler im Süden von NRW (will mal keine Namen nennen). Hier wurde wechselweise versucht, meinem Vater für seine C-Klasse neue Reifen (waren angeblich abgefahren), einen neuen Endschalldämpfer (angeblich Rost) sowie eine neue Wasserpumpe bzw. einen neuen Zahnriemen deutlich vor dem eigentlichen Intervall "aufgeschwatzt". Zum GLück hat er sich nicht breit schlagen lassen. Dazu wurde auch der Nummernschild-Halter von "MB Niederlassung Berlin" auf "Mercedes XYZ" geändert. Fazit: Pfusch und Dreistigkeit gibt es durchaus auch bei einer Marke wie Mercedes :-(

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