T-Spass
Wie ein Kunde von T-DSL 3000 auf T-DSL 6000 updated, und wie wenig Ahnung die T-Hotline von ihren eigenen Produkten hat.
$KUNDE betreibt sein komplettes Office-Netz mit rund 50 Leuten hinter einer T-DSL. Voll krass billitsch. Aber er hat immerhin einen "richtigen" ISP, der ihm ein statisches /25 über diese T-DSL-Leitung routet. Ich nutze privat denselben ISP, und hänge mit meiner DSL daheim am gleichen BB-RAR wie $KUNDE.
Letzte Woche hat $KUNDE nun durch mich das Update von T-DSL 3000 auf T-DSL 6000 beauftragen lassen. Ausführungstermin war gestern, und ich war wegen anderer Arbeiten eh den ganzen Tag dort.
Um 11.30 ist plötzlich das Netz weg. Router sagt "authentication failed". 20 Minuten warten, dann GPRS-Einwahl. Wus? Netz bei mir daheim auch weg. Nun. Das war wohl nicht die Bandbreitenumstellung. ISP anrufen: "Ja, da ist eine Störung. SDSL ist bundesweit weg, dass auch ADSL weg ist ist mir jetzt neu, aber das wird wohl damit zu tun haben." Noch während des Gesprächs kommt die Verbindung wieder.
Um 15.50 dann dasselbe nochmal. Diesmal bleibt meine Wohnung aber online, und bei $KUNDE kommt schon gar kein PADO mehr zurück. sowohl der produktive Router, als auch der zum Test danebengehängte pppd bestätigen dies. Das Modem zeigt grün, und tut dies auch nach einem Reset wieder. Der T-DSL-Funktionstest unter Windows sagt "Hotline anrufen." Was ich umgehend tue.
"Willkommen bei T-Com. Damit wir erfahren können, ob sie mit unserer Leistung zufrieden waren, bleiben Sie nach dem Gespräch bitte am Apparat."
Warteschleife.
Dann plötzlich für eine Sekunde Callcentergeräusche, dann ein kurzes Pieps wie vom Besetztzeichen.
"Vielen Dank, dass Sie am Telefon geblieben sind. Wie waren Sie mit unserer Beratung zufrieden? Bitte geben Sie uns Schulnoten von 1 bis 6."
Ich verpenne leider die Umschaltung auf MFV und kicke den Automaten aus Versehen aus der Leitung, bevor ich ihm die verdiente Note "6" geben kann.
Also gleich nochmal.
Diesmal bekomme ich eine Callcenteragentin an die Strippe, die sich aber standhaft weigert, eine Störung aufzunehmen: "Für Ihren Anschluss ist ein Produktwechsel im System vermerkt, der dauert bis heute 23.59 Uhr. Bitte rufen Sie uns morgen nochmal an."
Nun, ich hab schon genug Bandbreitenwechsel bei T-DSL erlebt um zu wissen, dass diese Auskunft völlig daneben ist. Aber die Agentin bleibt bei ihrer Behauptung. Nachdem ich mich freundlich von ihr verabschiedet habe, bleibe ich wieder in der Leitung und gebe dem Automaten meine Benotung "fünf", diesmal per Sprache.
"Es tut uns leid, dass Sie mit uns nicht zufrieden sind. Wir verbinden Sie noch einmal mit einem
Kundenberater."
Diesmal bekomme ich einen Agenten aus Halberstadt an die Strippe, der zunächst mal bezweifelt, dass das hier im Einsatz befindliche ECI-Modem überhaupt UR-2 fähig ist. Als ich ihn darauf hinweise, dass T-DSL 3000 auch UR-2 basierend ist und der Anschluss überhaupt erst ein Jahr alt ist, schwenkt er um auf "es gibt Modems, die zu T-DSL 6000 inkompatibel sind."
Nun ja, während wir noch mutmaßen und ich in Gedanken schon plane, mein Reserve-Teledat von daheim zu holen, kommt plötzlich die PPPÖ-Session des produktiven Routers wieder hoch. Ich bedanke mich artig und beende das Gespräch.
Die Bandbreite des Anschlusses ist allerdings nach wie vor bei 3000 Kbit/s, so dass wir es diesmal wohl mit einer reinrassigen T-DSL-Störung (vermutlich zwischen DSLAM und BB-RAR) zu tun hatten.
Die T-Hotline ist offensichtlich inzwischen auch zum reinen Abwimmeln übergegangen. In 20 Minuten Telefonat hat mir niemand angeboten, ein Trouble Ticket zu öffnen. Zuerst hat man versucht, die Störung als "normal vorgehenden" Prozess zu verkaufen, dann war es plötzlich die alte Hardware des Kunden. Das ist schon ein starkes Stück, aber bei Billitsch-DSL ist's wohl nicht anders zu erwarten.
Das Bandbreitenupdate ging übrigens um 21:23 Uhr mit einer Downtime von insgesamt 24 Sekunden vonstatten. So soll das sein.
Comments
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Klaus on :
Nun ja. T-DSL hat eine garantierte Verfügbarkeit von 97% (die in der Praxis wohl weit übertroffen wird). Wer dahinter 50 Leute produktiv werkeln lässt und bezahlen muss, ist mutig. Pass bloß auf, dass der nicht zu Arcor wechselt.
In der Tat gibt es Modems, die mit T-DSL 6 000 nicht klarkommen. T-Com hat irgendwo 'ne Liste rumfliegen, bei Bedarf kann ich mal suchen.
Wo hast Du denn angerufen? Nach meinen Erfahrungen ist die 2000 (ex "Störungsstelle") weitaus kompetenter als die 1000. Wenn man Glück hat, wird man von einem alten Fahrensmann zurückgerufen und kann angeregt über nostalgische Dinge plaudern ("Ach wissense, damals, als wir noch das Fernmeldeamt waren...").
Marc 'Zugschlus' Haber on :
Nichtsdestotrotz war der zweite Ausfall gestern eindeutig ein Problem innerhalb der T-DSL-Plattform. Und da gleich mal pauschal den Kunden abzuwürgen ist eigenTlich T-unwürdig. Das Modem ist, wie es seit gestern abend 21:23 Uhr nachweist, hervorragend T-DSL 6000 tauglich.
Anyway, die T-DSL-Anbindung war nie als Dauerlösung gedacht. Ein gutes Provisorium hält ewig, und der Kunde weiss durchaus worauf er sich da eingelassen hat.
Ich hab auf der Nummer angerufen, die der T-DSL-Funktionstest ausgeworfen hat. Dürfte die 2000 gewesen sein.