Schwund
Oracle kauft den Macher des MySQL-Backends InnoDB
Tenable security wird Nessus 3.0 nicht mehr unter die GPL stellen
Checkpoint schluckt den Snort-Macher Sourcefire
In der von CheckPoint herausgegeben FAQ wird die naheliegende Frage "was wird aus Snort" als Frage 16 von 16 beantwortet. Die Antwort finde ich ziemlich inhaltsleer, und eine Aussage darüber, welche Lizenz Snort in Zukunft bekommt, wird vermieden.
Ob es die richtige Idee ist, neue MySQL-Datenbanken mit InnoDB aufzusetzen, wird sich vermutlich erst in ein paar Monaten zeigen.
Am wenigsten überrascht hat mich die Bekanntgabe von Tenable Security, dass Nessus 3.0 nicht mehr unter der GPL veröffentlicht werden wird. Das war zu erwarten, nachdem neue Plugins schon seit etwas mehr als einem Jahr nicht unter der GPL veröffentlich wurden und Renaud Deraison bei jeder Gelegenheit über diejenigen wettert, die mit Nessus Geld verdienen. Schade, dass die "offene" Nessus Community diesen Wink mit dem Zaunpfahl letztes Jahr nicht wahrgenommen hat und weitergemacht hat wie bisher. Vielleicht bekommt man jetzt ja den Hintern in die Höhe und zeigt, in welche Richtung Freie Software sich bewegen kann. Eins hat man jedenfalls schon verpasst: opennessus.org gehört Renaud Deraison.
Die Nessus-Geschichte hat übrigens eine historische Präzedenz: Der ssh-Autor hat irgendwann auch mal aufgehört, ssh unter einer freien Lizenz weiterzuentwickeln, hat das Programm geschlossen und versucht, damit Geld zu verdienen. Die letzte unter einer freien Lizenz verfügbare ssh-Version bildete dann im Jahr 1998 den Grundstein für das openssh-Projekt, das inzwischen die marktbeherrschende ssh-Lösung ist. "Original"-ssh läuft verdientermaßen unter Ferner Liefen und verdient wohl hauptsächlich am Verkauf von Lizenzen für Appliances und andere Geräte, deren Hersteller Angst vor freien Lizenzen haben. Möge dasselbe bitte auch für Nessus passieren.
Comments
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Dirk Deimeke on :
Irgendwie finde ich diese Lernresistenz sehr spannend.
Mir fällt auf Anhieb nicht ein Projekt ein, dass erfolgreich den Sprung von Open Source nach Closed Source geschafft hat.
Ich kenne aber einige, die damit baden gegangen sind, sich Anregungen aus der Community zu holen, um dann nach einer angemessenen Pause zu versuchen, mit der Software Geld zu verdienen.
Marc 'Zugschlus' Haber on :
Andererseits glaube ich auch nicht wirklich, dass das andere gängige Modell, mit Open-Source-Software Geld zu verdienen ("Die Software ist GPL, der Support von uns kostet"), so weit funktioniert, dass man davon leben kann.
Dirk Deimeke on :
Ich habe zwei oder drei Bekannte (Achtung: Untertreibung), die von Linux-Support sehr zufriedenstellend leben.
Bei den Produkten fällt mir ohne länger nachzudenken MySQL ein.