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Unmut über falsch ausgelegte Schweigepflicht

Hrm. $KRANKENHAUS erteilt selbst den engsten Angehörigen keine telefonischen Auskünfte über den Ausgang einer Operation. Das höchste der Gefühle ist, dass man gesagt bekommt, ob der frisch operierte schon wieder auf der Station ist.

Das mag zwar für das Krankenhaus das Manöver des geringsten Widerstands sein, aber nett ist das weder für die Angehörigen noch für die Patienten. Nicht, dass mir spontan fünf verschiedene Lösungen mit mehr oder weniger Technik einfallen, um die Authentifikation des Anrufers durchzuführen, die einfachste davon seiend ein mit der Station vereinbartes Kennwort.

Und nein, sowas ist nicht zu kompliziert. Schließlich mutete dieses Krankenhaus seinen Patienten ja auch ein Prepaid-Telefon- und Fernsehsystem zu, wo man mit einer fünfstelligen PIN zuerst beim zentralen Automaten Geld auf ein Konto einzahlen muss und dann mit langen Codeziffernfolgen das Telefon auf dem Zimmer mit dem Patientenkonto verknüpft.

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Arbeitseffektivität im Krankenhaus

Schritt 1: Bei der Aufnahme ins Krankenhaus erhält der Patient einen Stapel Fragebögen. Da wird unter anderem Körpergröße und Gewicht eingetragen.

Schritt 2: Im Beratungsgespräch werden diese Daten noch einmal abgefragt.

Schritt 3: Weil es so schön war, wird nachgemessen.

Schritt 4: Schließlich werden die in Schritt 1 abgefragten Daten für die Zumessung der Narkosemittelration verwendet.

Über Benutzerinterfaces von Aufzügen

Ich wundere mich immer wieder, wieviele Menschen mit dem üblichen Benutzerinterface eines Aufzugs überfordert sind. Normalerweise findet man ja außen zwei Knöpfe: Einen für auf, einen für ab. Man drückt die gewünchte Fahrtrichtung (relativ zum eigenen Standort) und der Aufzug kommt. Viele Leute gucken erst aufwendig, wo der Aufzug ist und drücken dann den Pfeil, in dessen Richtung der Aufzug fahren muss, um den Fahrgast aufzunehmen.

Hier wird dem Aufzug also weniger Intelligenz zugetraut als er wirklich hat.

Den Vogel abgeschossen hat jedoch der Aufzug in einem Ärztehaus in Speyer, das ich kürzlich anlässlich eines unerfreulichen Vorfalls besuchen durfte.

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Schnäbbsche

Mit EUR 79,00 war die Jacke ursprünglich ausgezeichnet. Dann hat man sie irgendwann auf EUR 50,00 runtergesetzt. Und im SSV dann nochmal runter auf EUR 29,00.

Warum die Kasse im Kaufhof Oldenburg für die mit EUR 29,00 ausgezeichnete Jacke nur EUR 20,00 kassieren wollte, habe ich dann nicht näher hinterfragt.

Von einem der auszog ein Auto zu kaufen

Seit ich nicht mehr in der Innenstadt von Karlsruhe, sondern in einem nur auf der Landkarte gut angebunden scheinenden Vorort von Mannheim lebe, regt sich in mir der Wunsch nach einem Auto. Nachdem Carsharing hier draußen in Wallstadt keine akzeptable Alternative ist, das Fahrrad über Nacht an der Straßenbahn abgestellt zu oft beschädigt wurde und ich derzeit oft in Heidelberg arbeite, geht es nicht mehr ohne.

Nachdem ich vier Monate lang den Privatwagen eines Kollegen fahren durfte und jetzt seit zwei Monaten einen gemieteten Fiesta zur Verfügung habe, wird es Zeit für ein "richtiges" Auto, das mir laut meinem Dienstvertrag von meiner Firma gestellt werden wird. Aufgrund Firmenpolitik soll es ein Neuwagen sein.

Und da fängt die Qual der Wahl an. Relativ schnell landen Skoda Octavia, Ford Focus, Opel Astra (jeweils als Kombi), Opel Zafira und schließlich der VW Golf Plus in der engeren Wahl. Nun geht es dazu, die Wagen probezufahren.

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Flüssigsprengstoff und das große böse Internet

So, jetzt ist es also (fast) passiert. Die britische Polizei hat über zwanzig Leute festgenommen, die geplant haben, neun Transatlantikflüge mit Flüssigsprengstoff oder Giftgas (da ist man sich zum Zeitpunkt zu dem diese Zeilen geschrieben werden noch nicht sicher) in die Luft zu jagen. Das wird natürlich als großer Erfolg der Überwacher dargestellt werden, und hiesiger 1984-Gesetzgebung fleissig neuen Aufwind verleihen - denn hier haben es die Bomben bis in die Züge geschafft.

Als Sofortmaßnahme hat man erstmal Handgepäck im Flugzeug abgeschafft und die Verzehrpflicht für Babynahung eingeführt. Und man denkt natürlich über weitere Maßnahmen nach.

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Bombige Idee, lieber CSU-Hinterbänkler

In den letzten Tagen wurden in einem Regionalzug und einem Bahnhof zwei betriebsbereite Bomben gefunden. Seitdem drehen Bahn-Schlipse und Politiker völlig ab.

So hat ein Bahnsprecher im Radio behauptet, alle Bahnhöfe in Rheinland-Pfalz seien bereits jetzt videoüberwacht. Ob das auch für solche Metropolen wie Grünstadt, Olsbrücken und Schaidt gilt?

Den Vogel jedoch hat der CSU-Bundestagsabgeordnete Norbert Geis abgeschossen, als er für Bahnhöfe ähnliche Sicherheitsmaßnahmen wie für Flughäfen fordert. "Wir können es nicht darauf ankommen lassen, dass die erste Bombe in einem ICE explodiert", sagt er.

Lieber Herr Geis, ich weiß ja nicht, wann Sie zuletzt einen Regionalzug zur Hauptverkehrszeit von Innen gesehen haben, aber bitte fühlen Sie sich informiert darüber, dass es sich bei der Eisenbahn um ein so genanntes Massenverkehrsmittel mit Flächenwirkung handelt. Das bedeutet, dass auf großen Bahnhöfen potenziell alle fünf Minuten eine vollbesetzte 747 ankommt (und abfährt) und es im Gegenzug auf kleinen Bahnhöfen vorkommen kann, dass stundenlang niemand ein- oder aussteigt. Und nun erklären Sie mir bitte, wie Sie unter diesen Randbedingungen die von Ihnen gewünschten Sicherheitsmaßnahmen in die Tat umsetzen wollen, ohne dass Ihnen die Fahrgäste in Scharen davon laufen. Mit dem ÖPNV ist man heute schon um einen Faktor zwei bis drei langsamer als trotz allem Verkehrschaos mit dem eigenen PKW - wollen Sie dem ÖPNV wirklich mutwillig das Genick brechen?

Abgesehen davon: Wenn man keine Bombe in Zügen mehr deponieren kann, weil die Überwachung so flächendeckend ist[1], dann sprengt man halt eine Straßenbahn, einen Bus oder einen Kindergarten.

[1] Wie toll flächendeckende Videoüberwachung zur Verhinderung von Anschlägen taugt, hat man in London ja hervorragend sehen können.