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TUI gegen GUI: Übersetzung?

Ich habe noch nie ein übersetztes Konfigurationsfile gesehen. Das ist für Administratoren, die nur wenig Englischkenntnisse haben, nicht selten ein Problem.

Ein GUI kann man übersetzen, ohne großartige Änderungen an der Programmlogik vornehmen zu können. Wobei dies auch Nachteile hat: In einem englischen TUI oder einem englischen GUI sehe ich die Suchbegriffe, die ich auf die Suchmaschine werfen muss, um auch internationale Hilfe zu finden. Wenn man mir das GUI übersetzt hat, darf ich entweder raten, wie die Option im Englischen heißt, oder ich muss mich im Internet auf Support aus dem deutschsprachigen Raum beschränken.

Ich sehe das eigentlich als "unentschieden", aber ich will mal gnädig sein: Plus fürs GUI.

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Andre on :

Wobei das Problem bei der Textkonfiguration nicht so recht sehe.. Sicher, die einzelnen Schlüssel sind nach wie vor Englisch, die Werte auch, aber dafür kann man eben die Doku-Kommentare für Begriffserklärungen nutzen, ohne die "Suchbarkeit" von Begriffen zu gefährden. Was bei solchen Übersetzungen rauskommt hat man z.B. in der Anfangszeit von Excel und Co. gesehen, wo deutsche Formeln nicht im englischsprachigen Excel liefen. Dann doch lieber englischsprachige Konfiguration mit deutschsprachiger Dokumentation, auch wenn letztere dann etwas umfangreicher wird.

Hans Bonfigt on :

Besser freilich:\nGar keine Internationalisierung.\nSpart jede Menge Ärger mit Unicode etc., erhöht die Zuverlässigkeit und verbessert(!) nachgewiesenermaßen die Ergonomie.\nIch habe jahrelang unter CATIA konstruiert, und das gab es nichteinmal in Französisch. Der riesige Vorteil: Man kann sich, BTDT, in Ungarn an eine Kiste setzen und locker drauflosarbeiten. Ist wie Autofahren. Und je kürzer und systematischer die Textkürzel, desto einfacher werden sie gelesen und interpretiert. Wenn ich in einer CATIA - Sitzung\nsehe, 'SEL SOL/VOL/POL/PIP/FAC', dann bin ich sofort im Bilde, was ich jetzt selektieren kann. Und eingedeutscht:\n'Wählen Sie Festkörper, Volumendefinition, Polyeder, Röhre, Oberflächendefinition": Grauslich, das erinnert mich schwer an 'Zerknalltreibling' statt Motor und 'Prekariat' statt Dreckspack.\nARGH - und die 'deutschen' Programmiersprachen erst - teilweise echt lustig:\n\nSMN statt call: 'Sprung mit Notierung',\nMIK statt INC: 'Modifiziere Indexregister mit Konstante'\netc.\nKrönung: Bei SIEMENS gab es lange Zeit einen EDIERER, der offenbar alles auffraß. Angst essen Seele auf.\n\nWie meinen ? Was ist mit den vielen Frauen, die kein Englisch können ? Vergiß es, die lesen die Bedienerführung doch sowieso nicht. Die merken sich stur die Reihenfolge und Position der 'Mausklicks'. Wenn Du denen ein Fenster aufmachst, in dem steht, 'Morgen werden Sie erschossen', dann klicken die 'OK'.\n\nGruß Hans, justament auf der Rückfahrt von einer Anwenderschulung

Tadu on :

Schöne Beispiele absolut misratener Internationalisierung, aber nichts desto trotz nur Ausdruck mittelalterlicher Scheuklappen. Es gibt keinen Grund, warum sich ein Programm mir gegenüber in Englisch präsentieren sollte, wenn ich Deutsch spreche. Und auf Unicode kann man nicht verzichten, weil man nunmal ein paar mehr Sprachen auf der Welt hat als nur Englisch. Und in Unicode löst man lieber alle Probleme einmal, anstatt in jeder Zeichenkodierung aufs Neue...

Hat aber eigentlich nichts mit TUI vs. GUI zu tun. Auch TUI hat gefälligst brav internationalisiert zu sein ;-)

Hans Bonfigt on :

Es ist ca. 10 Jahre her, da habe ich gemerkt, daß ''wir'' es ja noch nicht einmal geschafft haben, Groß- und Kleinschreibung sinnvoll zu implementieren. Auch heute noch, anno MMVII, fallen viele Anwendungen wegen unterschiedlicher "Auffassung" von Groß- und Kleinschreibung auf die Nase. Mit Unicode ist es ähnlich, nur schlimmer. Er fordert von Programmierern, die mit SBCS schon deutlich überfordert sind, den Umgang mit komplexen APIs. Das Ergebnis sieht man an allen ungeschliffenen Kanten und Enden. Kommt hinzu: Unicode löst halt nicht alle Probleme, siehe die neue, unsäglich alberne ''Umlauts'' - Integration für Domainnamen. Ich habe aufgegeben: Selbst die Dokumentation lese ich trotz meiner schlechten Englischkenntnisse lieber in der Originalsprache, weil das einfach schneller und zielsicherer geht.

Übrigens: Manche Kunden fordern englische Bedieninterfaces, damit der Begriffskuddelmuddel ein Ende findet. Gerade bei NC-Maschinen findet man keine Freude daran, wenn das Maho-Bearbeitungszentrum links und die kleinere Maho-Fräsmaschine rechts für ein- und dengleichen Begriff in unterschiedlichen Sprachen mehrere verschiedene Wörter finden. Aus diesem Grunde kennt auch jeder Fräser Begriffe wie Coolant, TOOL CALL, CYCLE START, champfer etc.. Das ist sicherlich nicht schön, aber immer noch besser als die ''benutzerfreundliche'' Anpassung.

Marc 'Zugschlus' Haber on :

Übrigens: Manche Kunden fordern englische Bedieninterfaces, damit der Begriffskuddelmuddel ein Ende findet.

Ich kenne das üblicherweise nur aus Umgebungen, wo sich das (typischerweise urdeutsche) Unternehmen mit "unsere Firmensprache ist Englisch" ein internationales Flair geben will, aber schon dann, wenn man eine simple zweiseitige Dokumentation zur Denglischverhinderung gleich ganz in Englisch abgibt, die Waffen streckt und zugibt, dass man nicht gut genug Englisch spricht, um die Dokumentation zu verstehen.

Im konkreten Fall war es dann so, dass auch die in Deutsch nachgelieferte Dokumentation nicht verstanden wurde, aber das steht auf einem anderen Blatt ;-)

Irgendwann werd ich nach dem nächsten weltmännisch hingehauchten "Unsere Firmensprache ist Englisch" einfach zufälligerweise kein Deutsch mehr können. Mir macht das nix.

Azundris on :

Ich dachte, Prekariat seien wir inzwischen alle. ;-) Davon ab ist mein Erfahrungswert das genaue Gegenteil von Deinem: Männer können Englisch mehr oder weniger gut lesen (oft: weniger) oder gar schreiben, aber der Akzent ist oft ganz, ganz schmerzthaft und in einigen Fällen derart stark ausgeprägt, daß man gar nicht erst versteht, was die da tolles(?) erzählen. Das kenne ich von Frauen grob vergleichbaren Bildungsniveaus eher nicht so. (Id est, die Männer können in vielen Fällen genug Englisch um eine Doku zu lesen, aber nicht notwendigerweise um eine zu schreiben oder /vor/zulesen. Meine Aussage bezieht sich also in erster Linie auf den Vergleich ("Meine Erfahrung: Frauen können mehr Englisch. Nicht alles davon ist in jeder Firma notwendig.") und ist keineswegs, daß man um Dokumentation lesen zu können die jeweilige Sprache auch sprechen können müsse. Andererseits finde ich es schon nervig, wenn mir der Kollege erzählt, daß im Keller zwanzig Pfeiler stehen, was interessiert mich das?) (Kontextualisierung: Azundris arbeitet mal wieder in einer internationalen Firma mit Amtsprache Englisch. "Das klappt unterschiedlich gut." Azundris ist außerdem im großen und ganzen eine Freundin der Forderung "Welcome to America! Now speak English.", wird aber vermutlich an deren Äquivalent zunächst ganz oder in Teilen scheitern, falls und wenn sie nach Paris zieht. Nichtsdestotrotz beargwöhnt sie "Admins die kein Englisch können" zutiefst.)

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