Schreiben oder Tippen?
Jörg schreibt, äh, tippt, darüber, dass es für unsereinen völlig normal ist, dass Texte jedweder Art selbstverständlich am Computer niedergeschrieben werden. Seiner Argumentation, warum das so ist, kann ich mich fast vorbehaltlos anschliessen. Ein paar Ergänzungen habe ich doch.
Eins der Hauptargumente für die elektronische Textablage ist meiner Meinung nach, dass man sehr einfach suchen kann. Das ist bei Ablagechaoten sehr wichtig, denn mal schnell ein rekursives grep zum Auffinden einer Information ist nur auf meiner 500-MB-Mailbox zu langsam; im "normalen" Datenverzeichnis ist es akzeptabel schnell und liefert die gewünschten Ergebnisse. Oft genug mit dem Korollar, dass man dort, wo das Dokument schließlich gefunden wurde, niemals gesucht hätte. Außerdem sind im rechner gespeicherte Informationen viel leichter mitnehmbar - oder hat schonmal jemand versucht, auch nur hundert Megabyte Text auf Papier mit sich zu führen?
Auch das Verkommen meiner Handschrift kann ich beobachten. Einen von mir mit der Hand geschriebenen Text zu lesen war noch nie ein Vergnügen, aber in den letzten Jahren ist es schier umöglich geworden. Ich erwische mich selbst dabei, meine eigenen Einkaufszettel nicht mehr lesen zu können, und eine kleine handschriftliche Notiz für jemanden so zu hinterlassen, dass der Adressat es auch lesen kann, ist zur Herausforderung geworden. Das ist nicht nur dann schade, wenn man der Angebeteten seinen Namen und seine Telefonnummer in die Hand drücken will. Entsteht hier eine neue Art des Analphabetismus? Ich finde das besorgniserregend, aber den Antrieb, das Problem durch üben, üben und üben in den Griff zu bekommen, habe ich auch nicht.
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