Schöne Verbindungen mit Keystones
In meinem Seminarraum habe ich die Multimedia- und auch die Netzwerkverbindungen teilweise mit Keystone-Modulen realisiert. Keystones haben den Vorteil, dass es sie für fast alle physikalisch in den 14x16-mm-Formfaktor passenden Verbinder verfügbar sind und es eine breite Auswahl an "Frontblenden" gibt, in die man die Keystone-Module einrasten kann.
"Frontblenden" gibt es sowohl in verschiedenen "Lochanzahlen" als Aufputz-Gehäuse und 19-Zoll-Einbaublenden sowie in Einzel- und Doppelvarianten für normale Unterputzdosen und BR-Kanäle. Ich habe in meiner Umgebung Keystones für RJ45, Cinch, Toslink und (bald, ist bestellt) USB im Einsatz.
Anwendung 1 ist die Trivialanwendung: In der Wand sind RJ45-Dosen angebracht, und die Aufgabe ist, das dort herauskommende Netz zum Seminartisch zu verlängern, ohne dass am Seminartisch herumfliegende und sowieso immer zu kurze Patchkabel die Optik versauen oder man die strukturierte Gebäudeverkabelung eingreifen muss. Meine Wunschvorstellung hiervon ist eine Lösung, wo ich einen ausgebundenen Kabelbaum von Patchkabeln habe, die ich in die Wanddose hineinstecken kann, und wo am anderen Ende ein fest am Tisch montierbares Kästchen ist, das wiederum RJ45-Buchsen bereitstellt. Damit wäre auch gleich der Übergang vom starren Verlegekabel zum flexiblen Patchkabel elegant und nach Lehrbuch gelöst.
Hier die von mir gewählte preisgünstige Version, ohne Deckel:
Auf diesem Bild sieht man sehr schön, wie die vier RJ45-Doppel-Keystones in das Vierfach-Aufputz-Gehäuse eingeklickt sind, und von unten die vier zur Wanddose führenden handelsüblichen Patchkabel eingesteckt sind. Wenn der Gehäusedeckel aufgesetzt ist, sieht das aus wie ein professionelles Vierport-Patchfeld, aus dem hinten halt flexible Kabel herauskommen. Das ganze ist bei mir unter dem Seminartisch eingeschraubt, der an der passenden Stelle eine hübsche Kabelduchführung in der Tischplatte hat. Die für diese Konstruktion angefallenen Kosten liegen (Reichelt-Endkundenpreise) bei unter zehn Euro plus die Patchkabel.
Keystone-Einbaurahmen gibt es inzwischen auch in rund zum direkten Einsetzen in einer Tischplattenbohrung, oder in "repräsentativ" mit Klappe aus Edelstahl.
Mein persönlicher Favorit ist aber die Möglichkeit, Keystone-Dosen in handelsübliche Unterputzdosen einzusetzen und hierfür zum eigenen Schalterprogramm passende Rahmen herzunehmen, dass die Multimedia-Installation sich nahtlos in die sonstige Elektrik im Raum eingliedern kann.
Hier die Toslink- und Cinch-Verbindung zwischen dem Multimedia-Zuspiel-PC und dem Schrank, in dem sich die Multimedia-Technik verbirgt, in einem BR-Kanal eingebaut:
Die linke Dose ist zweimal Toslink, die beiden rechten Cinch, wobei bei der analogen Verbindung natürlich für jeden Kanal ein Keystone verwendet werden muss. Die Schrauben kann man noch hinter Schildern verstecken.
Hinter der Dose wird das zugegebenermaßen eng. Die Anschlüsse sind im 45-Grad-Winkel verbaut, und ihr müsst Euch vorstellen, dass auf der anderen Seite von dem Keystone ein ganz normaler Stecker draufsteckt, genau so wie er vorne reingesteckt wird. Im BR-Kanal habe ich die Einbaudose entsprechend ausgeschnitten (inzwischen weiß ich, dass es auch spezielle, auf einer Seite offene BR-Kanal-Einbaudosen für solche Fälle gibt), in der Wand nimmt man besser nach oben weg gehende Elektronikdosen (das hab ich mit Keystones nirgends).
Eine weitere Doppeldose mit RJ45-Keystones habe ich im Labortisch.
USB-Keystones gibt es auch in einer Variante, wo auf der Innenseite ein kurzes Kabel herauskommt, an dessen Ende dann das Gegenstück für das im Kanal verlegte Kabel ist. Das ist vermutlich eine Notlösung für den Fall, dass innen der USB-Stecker des "Verlegekabels" partout nicht hineinpassen mag oder weitere Adaptierung notwendig ist (die dann garantiert nicht mehr passt).
Nur unschön mit Keystones lösbar ist Video. HDMI-Keystone gibt es neuerdings, Mini-Displayport auch. Habe ich nie probiert. Normales Displayport, DVI und VGA ist leider zu groß für den Formfaktor, das wird es genau so wenig jemals geben wie DB9 oder TAE.
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