Eben gerade lief im Radio "1999" von Prince. Und ich werde nachdenklich.
1999 ist der Titelsong des gleichnamigen Albums aus dem Jahr 1982. Das war tatsächlich vor meiner Zeit, denn ich habe erst 1984 angefangen, aktuelle Musik zu hören. Das ist bizarr, denn ich sehe mich inzwischen sowohl als Musik-Junkie als auch als Kind der 80er. Das Ding war also quasi schon ein Oldie, als ich es das erste Mal bewusst gehört habe.
Das ist unglaubliche 35 Jahre her, und Prince, der mit seinem unglaublichen musikalischen Talent die Popmusik geprägt hat wie kaum ein anderer, ist auch schon mehr als ein Jahr tot. In 1999 besingt er seine Angst vor einem Atomkrieg. Das ist heute aktuell wie seit den 80ern nicht mehr. Aber diesen Aspekt des Textes habe ich nie wahrgenommen.
Musikalisch geht die Nummer unglaublich ins Ohr. Phil Collins, der eine Ähnlichkeit seines drei jahre jüngeren "Sussudio" zu Princens Millieniumstück laut Wikipedia nie abstritt, wird das vermutlich genau so gesehen haben.
Aus dem Wikipedia-Eintrag habe ich gelernt, dass Prince tatsächlich im Jahr 1999 1999 neu aufgenommen und veröffentlicht hat. Das ist leider nicht nur nicht der erwartete Welthit geworden, sondern erstaunlicherweise habe auch ich den Re-Release, der auch schon wieder 18 Jahre her ist, nie bewusst wahrgenommen.
Aber diesen kurzen Blogeintrag schreibe ich heute auch deswegen, weil sich die Textzeile "tonight we're gonna party like it's 1999" in den letzten 35 Jahren doch ziemlich verändert hat, ohne sich zu verändern. Damals beschrieb sie eine weit in der Zukunft liegende Party, von der niemand wusste was sie bringen wird.
Heute denke ich daran, wenn ich "tonight we're gonna party like it's 1999" höre, daran, wie wir damals gefeiert haben. Diese Zeit kommt nie wieder. Und das macht mich dann schon etwas traurig.