Skip to content

Linuxtag - NX - Dauerwerbesendung

Kurt Pfeifle und Fabian Franz reden über NX und zeigen - wie man es schon gewohnt ist - Weltpremieren.

Wertung: Viel Lärm um ein gutes Produkt.

Warum ist X über das Netz langsam? X-Server und -Client sind verhältnismäßig eng miteinander gekoppelt, und es sind etliche Roundtrips notwendig, um eine Grafikoperation abzuschliessen. So dauert es über eine 9600-bps-GSM-Datenverbindung sieben Minuten, bis ein Mozilla gestartet ist.

NX schiebt in diese Kommunikationsbeziehung einen Proxy dazwischen, der über ein eigenes Protokoll mit seinem Client kommuniziert. Durch effektives Protokolldesign, exzessives Caching und Kompression lässt sich der oben erwähnte Mozilla-Start auf 20 Sekunden verkürzen.

Wenn nicht X, sondern RDP (Windows Terminal Services) oder RFB (VNC) ersetzt werden soll, ist die Steigerung der Effizienz immer noch über einen Faktor von 5 bis 7.

Nach dieser Einführung lässt Kurt die Katze aus dem Sack: Der bisherige Teil des Vortrags wurde über eine remote NX-Session auf den Beamer geworfen. Er connected ein paarmal wild durch die Gegend, schließlich auf eine S390 und ein Windows-System.

Wenn ich Kurt richtig verstanden habe, benutzt NX keinen eigenen Daemon, sondern wird über ssh transportiert. Auf diese Weise hat man keine weitere Exposure auf Netzwerkebene.

Schliesslich zeigt Fabian die neue Version des NX-Clients (closed souce, free as in free beer) mit dem dazugehörigen GPL-Server, der einige neue Features bietet. So können Applikationen in einer disconnecteten NX-Session inzwischen wie bei RDP weiterlaufen, das Clientfenster kann während der Session seine Größe verändern, und man kann aus der Session
auf den am Client verfügbaren Druckern drucken. Das wird dadurch erreicht, dass eine CUPS-Session über SOCKS getunnelt
wird, ist für den Benutzer aber völlig transparent: Die lokal konfigurierten Drucker tauchen im kprinter der Session auf als wären sie immer schon da gewesen.

Der ganze Vortrag ist ziemlich unverblümt verpackte Werbung für NX und den Anbieter Nomachine, die zweifelsohne hervorragende Arbeit abgeliefert haben und die die Entwicklung der offenen Komponenten unterstützen. Etwas mehr technischen Inhalt hätte ich mir trotzdem gewünscht. Offene Frage: Geht das nur mit KDE, oder gibt es auch für GNOME oder herkömmliche Windowmanager vergleichbar gute Integration?

Trackbacks

Zugschlusbeobachtungen on : Linuxtag 2005

Show preview
Meine Impressionen vom Linuxtag 2005\n\nKarlsruhe ist auch ein halbes Jahr nachdem ich weggezogen bin ein Dorf. In der Strassenbahn vom Bahnhof zum Supermarkt treffe ich Meike, und wir verabreden uns zum Mittagessen.\n\nDie Ausstellungshalle ist nicht merkbar

Comments

Display comments as Linear | Threaded

Hans Bonfigt on :

  1. Bei entsprechender Programmierung verbrät X11 gar nicht so viele Roundtrips.
    Aber wehe, es werden Toolboxen wie z.B. gtk eingesetzt.
  2. FreeNX funktioniert mit beliebigen Windowmanagern. Mit 'icewm' ist es richtig schnell. Das kommerzielle Produkt ist allerdings wesentlich besser.

NX ist der CITRIX - Killer und kann damit nicht genug beworben werden !

Gruß Hans

Add Comment

Markdown format allowed
Enclosing asterisks marks text as bold (*word*), underscore are made via _word_.
Standard emoticons like :-) and ;-) are converted to images.
E-Mail addresses will not be displayed and will only be used for E-Mail notifications.
Form options