Displays
Bei der Einrichtung des Arbeitszimmers ist klar: Auf diesen Schreibtisch passt nichtmal ein angemessen großer Röhrenmonitor, geschweige denn zwei von der Sorte. Flachdisplays müssen her.
In der Fachpresse lese ich, dass man die billigen (und fast allgegenwärtigen) TN-Displays am besten vermeidet, da ihre Darstellung winkelabhängig ist. Das Anforderungsprofil ("20 Zoll, kein Breitformat, kein TN-Display, preisgünstig") erfüllt der LG L2000C, der bestellt und flott geliefert wird. Das war damals schon ein Auslaufmodell, so dass der Händler leider die Anfrage nach einem zweiten baugleichen Modell negativ bescheiden musste. Andere Händler wollten für denselben Monitor über hundertfünfzig Euro mehr, was ich nicht einsehe. Also wird bei Quant Elektronik ein gebrauchter HP 2025 dazugekauft.
Dem HP sieht man deutlich an, dass er noch aus einer anderen Generation kommt: Er ist schwerer, sieht erheblich klobiger aus und hat vor allen Dingen einen sehr viel breiteren Rand als der LG. Außerdem hat "mein" Exemplar unten links etwa zwei cm von den Rändern entfernt einen bestimmt zehn mal zehn Pixel großen hellen Fleck. Aber für hundertfünfzig Euro kann man glaube ich nicht großartig meckern.
Dann kommt natürlich der Wunsch, beide Displays an einem Computer zu betreiben. Mein Arbeitsplatzrechner (damals noch ein P3-700) hat noch aus den alten Röhrenmonitorzeiten eine Matrox G450 Dualhead, so dass das eigentlich keine Herausforderung sein sollte, wenn ...
... man nicht auch noch das Notebook an dem Monitor betreiben möchte. Der LG, der klar der bessere Monitor ist, hat nur einen VGA-Eingang, und am DVI-Eingang sind auch nur die digitalen Pins beschaltet. Der HP hat zwar auch nur eine VGA-Buchse, aber sein DVI-Anschluß ist doppelt beschaltet, so dass theoretisch das Notebook parallel zum Arbeitsplatzrechner am HP-Monitor zu betreiben wäre. Aber der HP ist der schlechtere Monitor, darauf hab ich keine Lust.
Also muss eine Grafikkarte mit DVI-Anschluß ins Haus. Der Rechner ist schon ein älteres Modell und hat "nur" einen AGP-Slot. Will man hier eine aktuelle Grafikkarte einbauen, wird man ein Vermögen los, denn die preisgünstigen Karten sind heutzutage alle für den PEG-Slot gebaut. Also ab zur Ebucht.
Versuch Nummer 1: Eine nVidia mit einem VGA- und einem DVI-Ausgang. Die war zu billig als das es hätte funktionieren könnte: Man kann genau einen der beiden Anschlüsse zur Zeit benutzen, und das auch nur mit dem komischen nVidia Binärtreiber. Und außerdem hat die Karte viel zu wenig Speicher.
Versuch Nummer 2: Eine Matrox G550 mit DMS-59-Stecker und passenden Kabelpeitschen auf zweimal VGA und zweimal DVI-I. Das war irgendwie eine Totalpleite, denn ich krieg das Dual DVI überhaupt nicht zum laufen. Außerdem liest man in den technischen Daten, dass die Grafikkarte zwei Monitore mit jeweils 1600x1200 ansteuern kann, und dann eine kleine Fußnote, in der dann steht "DVI bis 1280x1024". Ich hätte also wahrscheinlich die Displays digital nicht mit höchster Auflösung ansteuern können.
Für Versuch Nummer 3 bin ich bereit, in den sauren Apfel zu beißen und den nVidia-Binärtreiber hinzunehmen. Und er ist erfolgreich: Die gebrauchte ältere passiv gekühlte Dual-DVI-GeForce steuert meine beiden Displays über die DVI-Schnittstellen prima an. Der nVidia-Binärtreiber ist dank module-assistant deutlich weniger schmerzhaft als befürchtet. Xrandr kann das Ding zwar nicht, aber bei der statischen Konfiguration daheim ist das auch verzichtbar. Das Feature heißt bei nVidia TwinView, das X sieht beide Displays als ein großes Display an einer einzigen Device (Option "TwinView" "on").
Die ersten Schmerzen bei der Arbeit mit dem nVidia-Treiber hatte ich beim Update auf Linux 2.6.25, denn gegen den neuen Kernel baut der nVidia-Glue-Code nicht mehr. Auch nicht in der aktuellen Version. In den einschlägigen Foren steht, dass es ab der Version X funktioniert, wobei die Version X deutlich höher ist als das, was man auf den Downloadservern findet. Mit einem Patch tut es dann aber auch mit der Package in Debian non-free.
Die beiden VGA-Anschlüsse der Displays sind für Notebook (am LG) und "Gast- und Bastelrechner" (am HP) frei. So soll es sein.
Im April 2007 meldet dann der Händler, er hätte noch einen LG L2000C auftreiben können, und ich schlage natürlich sofort zu. Dass es leider nur ein L2000CE (mit weniger Auflösung und dummem TN-Panel), habe ich ja an anderer Stelle schon geblogged.
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