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Texte tippen nervt

Ihr werdet es gemerkt haben, ich blogge nicht mehr viel. Das liegt nicht daran, dass mir der Stoff ausgeht - im Gegenteil. Ich hab nur in letzter Zeit eine ziemliche aversion gegen das Tippen entwickelt. Mich nervt, gleichzeitig denken und tippen zu müssen.

So eine Situation hatte ich 1999 schonmal, als ich meine Diplomarbeit geschrieben habe. Damals habe ich mich dadurch "gerettet", dass ich mich mit einem Diktiergerät in die Bahn gesetzt habel und reisend diktierte. Nachmittags habe ich dann das Diktierte selbst getippt, musste dabei aber nicht nachdenken. Dabei kann man prima das Hirn ausschalten, einfach die Ohren mit den Fingern verbinden und den Text grad' herunterklopfen. Und wenn man noch etwas mitdenkt, hat man gleich die erste redaktionelle Stufe miterledigt.

Das könnte ich heute wieder machen, wenn nicht inzwischen drei Umzüge meine Diktiergeräte verschüttet hätten. Außerdem ist die analoge Technik nun wirklich überholt.

Ich denke, ich möchte in Zukunft gerne digital diktieren. Und zwar am besten auf ein kleines Gerät, das gleich einen USB-Stick mitbringt, von dem man dann MP3-FIles herunterziehen kann. Was man mit den dabei entstehenden MP3-Files anstellt, ist vielseitig:

  • selbst tippen. Damit das erträglich wird, braucht es einen USB-Fußschalter. Gibt es, kostet aber hundert Euro. Oder man stellt sich eine alte Tastatur unten hin (was ungeschickt ist, weil man an heutigen Systemen zwar mehrere Tastaturen anschließen kann, sie aber nicht unterschiedlich belegt haben kann, IIRC)
  • Lokal durch eine Spracherkennung schicken. Da bin ich sogar bereit, Geld für auszugeben.
    • Entweder für eine unter Linux laufende Software,
    • oder für einen halbwegs modernen Rechner mit einem Windows und einer Windows-Spracherkennungs-Software.
    • Oder für ein Windows in einer Vmware. Bleibt da noch genug Performance für vertretbare Spracherkennung übrig? Und kann Vmware Workstation in einer aktuellen Version eine Soundkarte simulieren, die auch dann funktioniert, wenn das Linux-Hostsystem ALSA und nicht OSS verwendet? Vmware Player scheitert daran nämlich.
  • Zu einem Online-Spracherkennungsdienst hochladen, der einem den Text dann irgendwie zurückschickt. Gibt es sowas überhaupt schon?

Nun, liebes Lazyweb, warte ich auf Deine Kreativität. Ich muss jetzt einen Text tippen gehen.

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Comments

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opatios on :

Also der Ersatz für die gute alte Stenorette ist das einfachste: mp3-Player mit Mikrofon benutzen. Gibts im Format "USB-Stick mit Kopfhöreranschluss" und kost nicht die Welt.

Marc 'Zugschlus' Haber on :

Die Aufnahme ist nicht wirklich das Problem, da MP3-Player mit Aufnahmefunktion existieren. Die meisten bedienen sich zwar deutilch unbequemer als das aus der Kanzlei bekannte und in jahrzehntelanger Erfahrung optimierte Diktiergerät, aber die Herausforderung ist klar die Spracherkennung bzw. die Unterstützung beim Tippen vom Diktat.

daff on :

Ein gescheiter Audioplayer wie Amarok (oder sogar der alte Winamp) kann im Allgemeinen globale Shortcuts, z.B. Win+C für Pause/Play, und ist natürlich individuell konfigurierbar (z.B. Alt-Ctrl-Shift-C :-))

Wenn der Shortcut das Textverarbeitungsprogramm (oder besser, den Texteditor) nicht stört, dann funktioniert das meiner Erfahrung nach ziemlich gut, auch ohne Fußschalter; hab mal selbst ein Protokoll einer 90-minütigen Dskussion auf diese Weise abgetippt.

Marc 'Zugschlus' Haber on :

Ich find es aber nervig, mit den Fingern aus der Grundstellung rauszumüssen und den Schreibfluß zu unterbechen, nur um das Playback anzuhalten. Fuß hochnehmen geht asynchron.

trillian on :

Meine Schwester schreibt gerade Diplomarbeit und hat dazu einige Interviews gemacht.

Als optimalstes System hat sich mein schrabbeliger MP3-Plyer erwiesen. Diesen habe ich vor Jahren für ~50Euronen bei Tchibo erworben und er nimmt als WAV auf. Diese WAV kann man dann auf dem Rechner wieder abspielen und als bestes Transkriptionsprogramm hat sich http://www.audiotranskription.de/f4.htm erwiesen. Kostenlos, aber mächtig. Leider sehr Java-lastig, was es auf meinem empfindlichen Laptop gerne zum Abstürzen bringt.

Monika on :

Hallo,

Ich bin gerade zufällig auf diese Seite hier gestoßen und kann dir da nur einen guten Rat geben: • Nimm dein Diktiergerät, diktiere alles so runter, dass man Dich gut verstehen kann und sende das ganze Teil einfach an einen Schreibdienst. Die schreiben dir den Text schön runter und senden Dir das geschriebene Material wieder zurück.

Wenn Du daran Interesse hast, kannst du Dich ja bei mir melden, da ich so einen Schreibdienst betreibe.

Liebe Grüße

MM

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