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Menüs fast flexibel

Beim E90 darf man die Menüstruktur anpassen, indem man die Menüpunkte umbenennt, in andere Folder (auch selbst angelegte) verschieben oder sogar löschen. Jedenfalls fast alle - im Sinne von "mit Ausnahme endlich vieler". Manche Menüpunkte darf man nichtmal in einen Folder verschieben - die entsprechenden Funktionen im Kontextmenü fehlen schlicht.

Ob das einfach nur vergessen wurde oder der Bosheit eines Nokia-Produktmanagers entsprungen ist, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass mich beispielsweise der nicht löschbare Menüpunkt "Hilfe", hinter dem sich nur völlig unhilfreiche Allgemeinplätze verbergen, in der obersten Ebene des Hauptmenüs nur nervt.

Und was Nokia gerittem hat, als die Entscheidung gefallen ist, das Bookmark-Menü des Webbrowsers mit fünf nicht löschbaren und nicht verschiebbaren "Download Foo"-Ordnern vollzuklatschen, erschliesst sich mir auch nicht. Sowas hätte ich vielleicht in der gebrandeten gesponsorten Netzanbieterversion des Telefons erwartet, aber ich hab extra ein paar Euro mehr ausgegeben, um mit der ungebrandeten Version des E90 solcherlei Bewvormundung zu entgehen. Dass mir das auf dem E90 nicht gelungen ist, ist Lehrgeld.

Pfui, Nokia

Javascript böse

Dass man Javascript gerne abschaltet, sollte allen Leuten mit etwas Ahnung von icherheit bekannt sein. Nokia weiß das auch und hat dem Browser des E90 gleich einen automatischen Reminder hierfür mitgeliefert: Beim Aufruf so mancher Seite mit moderatem Javascriptanteil schmiert der Browser kommentarlos und reproduzierbar ab.

So auch bei der "Entry Body"-Seite dieses Blogs. Hat mich rund eine halbe Stunde gekostet bis ich raus hatte, dass es am Javascript liegt...

Jeden letzten Donnerstag im Monat

Inzwischen habe ich entdeckt, wie man im E90-Kalender Termine anlegt, die an einem anderen Tag enden als sie beginnen. Wie konnte ich das übersehen? Die nächste Aufgabe war die Eintragung diverser Stammtischtermine. Dabei bin ich gescheitert, denn das E90 kann nur stupide tägliche, wöchentlich, zweiwöchentliche, monatliche und jährliche Wiederholungen. Das ist für einen professionellen Kalender nahezu erbärmlich, denn solche Konstruktionen wie "jeder zweite Mittwoch im Monat" sind ja nun doch eher alltäglich. Zumindest in Deutschland. Ich meine, die ganz hohe Schule wie "jeden vorletzten Sonnabend im Monat" hätte ich ja nun nicht erwartet, aber wenigstens die UUGRN-Termine hätte ich nun doch schon ganz gerne im E90-Kalender.

Oder war ich wieder nur zu dumm zum suchen?

Speichermanagement? Wozu denn?

Eben hatte ich das E90 so weit, dass es beim Versuch, eine IMAP-Mailbox abzufragen, nur noch gesagt hat, es hätte keinen Speicher mehr und man möge doch bitte Applikationen schließen. Dumm nur, dass "Messaging" die letzte noch laufende Applikation war, und ein Beenden und Neustart von "Messaging" der Fehlermeldung nicht abhelfen konnte.

Willkommen in der schönen neuen Handywelt, Retry, Reboot, geht.

Laden per USB? Fehlanzeige.

Sandras Morotola RAZR macht es richtig: Es hat gar keinen eigenen Anschluß fürs Ladegerät mehr. Statt dessen hat das Ladegerät einen Mini-USB-Stecker und wird in denselben Anschluß eingesteckt, mit dem man auch die Datenverbindung zum PC herstellen kann. Und wie man es eigentlich auch erwartet, wird der Akku auch geladen, wenn eine Datenverbindung gesteckt ist.

Nicht so bei Nokia. Das E90 hat wie das RAZR einen Mini-USB-Port und ein mitgeliefertes USB-Kabel, das taugt aber nicht zum Laden: Man hat diese Funktion wohl schlichtweg weggelassen, denn das E90 verhält sich akkuseitig bei eingestecktem und verbundenem USB-Kabel genauso, als wäre es nicht verbunden.

Dagegen hat die Elektrobucht USB-Ladekabel für Nokia-Telefone wachsen lassen. Also gleich für wenig Geld eins bestellt. Funktioniert aber nicht. Und zwar in keiner der Kombinationen zwischen Notebook, "richtigem" PC, beiden 6310 und dem E90. Entweder ist das Kabel kaputt oder es ist ein Placebo. Mist.

Aber immerhin gibt es ein Ladegerät, das sowohl für das E90 als auch das zum Geburtstag vom Ehepaar A. aus M. bei N. an der W. geschenkte Bluetooth-Headset bedienen kann.

Durchhilfe a la Nokia

Die deutsche Übersetzung der E90-Software ist auf bestem Debian-Niveau. Nachdem ich nach einer halben Stunde suchen endlich die WLAN-Einstellungen in einem Menü namens "Zugangspunkte" entdecken durfte, war die nächste Amtshandlung die Umstellung der Sprache auf Englisch. Da steht dann wie es sich gehört "Access Points" und man kommt nicht mehr in die Situation, dass man hinter dem Menüpunkt die GPRS/UMTS-Daten-Einstellungen erwartet und ihn deswegen nicht aufruft.

Nokia-Ladegerät nicht gleich Nokia-Ladegerät

Mit dem 6310 war ich gewöhnt, dass es reicht, wenn der Stecker passt, und das Telefon dann auch bereit ist, seinen Akku zu laden. Mit dem E90 wird das etwas komplexer, denn Nokia hat den Stecker geändert: Er ist jetzt kleiner als früher und so filigran, dass man beim Einstecken Angst hat, man könnte ihn abbrechen.

Aber dafür gibt es Adapter, die man bei Ebay für wirklich kleines Geld erwerben kann. Und sie funktionieren auch. Fast immer.

Denn ich musste dabei feststellen, dass schon in den Vergangenen Jahren Nokia-Ladegerät nicht gleich Nokia-Ladegerät ist: Die drei hier vorhandenen Ladegeräte geben zwei verschiedene Spannungen raus, wobei das dem 6310 egal ist und dieses brav auch mit der geringeren Spannung seinen Akku vollpumpt. Das ist beim E90 nicht mehr so, das möchte zwingend die höhere Spannung sehen, sonst gibt es ein lapidares "Not Charging" im Display.

Akkulaufzeit < 48 Stunden

Mit dem E90 möchte man sich daran gewöhnen, Dinge, die man akut nicht benutzt, auch abzuschalten. Lässt man das E90 mit eingeschaltetem GPS und eingeschaltetem (und connectetem) WLAN ab Freitag Nachmittag liegen (ohne zu telefonieren), muss man damit rechnen, dass es am Sonntag morgen nach dem Ladegerät verlangt.