Geekend bei Mela
Mela lädt zu einem Geekend, Gwen spricht über subversives Management und ich sammle Frust.
Am Vormittag lege ich mich nochmal ins Bett und stelle mir den Wecker auf einen Zeitpunkt, zu dem ich bequem noch zum Buchladen und zum Bahnhof komme. Rasieren, Dusche, aus dem Haus, Scheiße. Da steht nicht das Fahrrad, sondern der Firmenwagen. Mist! Also, rein ins Auto, ab in die Firma, Schlüssel zurücklegen, Fahrrad nehmen, losrasen, anschließen, und im Laufschritt noch die letzte Straßenbahn zum Bahnhof bekommen, die ich zum Erreichen der Regionalbahn brauche.
Also, ab in Karlsruhe zum Buchkaiser, um dann festzustellen, dass Melas Amazon-Wunschliste zu 80 % aus den Büchern einer einzigen Autorin besteht, und dass der größte Karlsruher Buchladen sein Angebot an englischen Büchern noch weiter reduziert hat. Mist! Also weiter, ab nach Grünwinkel.
Dort gibt es Unmengen von gutem Essen, Muffins, Kris-Chili, Wasabi, Tiramisu und Säfte verschiedenster Prägung. Von einem Teilnehmer werde ich auf sehr persönlicher Ebene wegen der von mir betreuten Exim-Packages angegriffen und mir schlackern so die Ohren, dass ich dieser Breitseite gar nichts entgegenzusetzen weiß. Fundierte Argumente gibt es natürlich keine, und so hält sich die "Diskussion" auf der Ebene von "Du kannst halt keine Packages bauen" auf. Ich bin sehr konsterniert.
Schließlich geht es dann zu Gwens Vortrag "Topping from the Bottom". Sie spricht darüber, wie man seinen Chef dazu bringen kann, das zu tun, was man von ihm will. Guter Vortrag mit interessanten Ansätzen - aber ich zweifle daran, dass ich in der Lage wäre, ihre Ratschläge umzusetzen. Das benötigt jede Menge Feingefühl und Diplomatie, und das ist ja meine Stärke nicht. Mich beschäftigt weiter das Wortgefecht, das vor dem Vortrag geführt wurde. Als dann die nächste Spitze gegen mich kommt, versuche ich die Sache deutlich zur Sprache zu bringen, bekomme aber nicht heraus, warum ich so persönlich angegriffen werde. Die Stellungnahme ist nur "Marc, Du hast Deine Meinung öffentlich oft genug kundgetan, ich will da jetzt nicht drüber diskutieren", und damit kann ich ja nun gar nix anfangen. Ich komme zu dem Schluss, dass es meinem Gegner nur ums Stänkern geht und nehme mir vor, ihm in Zukunft aus dem Weg zu gehen. Es macht einfach mehr Spass, mit Leuten Diskurs zu führen, die konstruktiv sein wollen, und die es nicht nötig haben, das Gegenüber persönlich abzuqualifizieren. Eine Enttäuschung.
Inzwischen sind überraschend dyfa und dwalin eingetroffen, und ich entscheide mich dazu, die Nacht doch daheim im eigenen Bett zu verbringen. Während des ersten Films des angekündigten Double Features verabschieden wir uns und fahren heim. Ich fühle mich nicht so wirklich wohl, weil der Tag zu viele Misserfolge hatte. Auch meine Situation bezüglich eines für mich interessanten IRC-Channels, den ich vor etwa einem halben Jahr nach einem kurzen Aneinanderrasseln mit Mela verlassen habe, habe ich nicht zu klären vermocht.
Wär ich doch nur daheim geblieben.
Comments
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Azundris on :
Außeneindruck Kampfrede:
Du hast so rausgegeben, daß Du die Lacher hattest. Das ist nicht das Schlechtest das einem passieren kann. Dadurch, daß Du nicht expliziter auf der Metaebene operiert hast ("Warum genau greifst Du mich jetzt eigentlich persönlich an?") hatte man allerdings den Eindruck, dass da wenn schon nicht "Gewohnheitsrecht" dann doch die n-te Folge einer Serie vorlag und man die Folge in der die Prämisse erklärt wurde verpasst hatte, d.h., dass allen außer einem selbst der Anlass klar war.
Marc 'Zugschlus' Haber on :
Während der eigentlichen Diskussion war ich mir noch gar nicht bewusst, auf welcher Ebene da eigentlich operiert wurde. Sowas muss bei mir immer erstmal sacken. Hilfreich beim Erkennungsprozess waren natürlich Gwens Ausführungen, da der Vortrag sozusagen wie die Faust aufs Auge gepasst hat und bei mir einen Erkennungsprozess ausgelöst hat.
Später hab ich dann bei einer weiteren Spitze versucht, die Metaebene anzufahren, wurde dort jedoch mit dem schon zitierten "Deine Meinung ist bekannt, ich will nicht" ausgebremst.
Gwen on :
Hrmn. So 'nen Abend einfach mit weniger Erwartungen angehen. Du wolltest zuviel.
Es ging an dem Tag eigentlich nur um eins: Spaß haben. Spaßbremsen einfach ignorieren.
Liebe Grüße
Gwen