Dies ist nur ein kleiner Tipp an Leute, die Sonntags spät abends etwas Frust schieben und für eine Stunde einen klaren Kopf fassen wollen und sich dazu ab Kellinghusenstraße in die U-Bahn setzen wollen: Wenn man nicht mit dem für eine Weltstadt absolut unwürdig frühen Betriebsschluß kollidieren möchte, sollte man den U-Bahn-Ring im Uhrzeigersinn befahren.
Ich hab das nicht getan, habe den ersten Zug genommen der kam (und das war die U3 im mathematisch positiven Sinne nach Berliner Tor) und habe nicht nur beim Linienwechsel in Berliner Tor zehn Minuten verdaddelt, sondern bin auch noch mit 40 Minuten Wartezeit auf den ersten Nachtbus in Barmbek gestrandet und durfte in stockfinsterer Nacht 45 Minuten nach Eppendorf heim laufen. Und das während mir noch mindestens fünf Züge U3 zwischen Borgweg und Barmbek entgegen kamen.
Immerhin hat es nicht geregnet.
Könnte man meinen. Jedenfalls muss man die Fahrkarte ab Heidelberg lösen, wenn man in Wiesbaden ein Cityticket braucht. Und da mindestens ein Stück Fernverkehr dabei sein muss, wird für die Hinfahrt IC-Berechtigung mitbestellt: Denn das bringt auf dem Weg zum Kunden zwanzig Minuten Zeit zum Mittagessen entweder in Mainz oder in Wiesbaden.
Doch dann kommt es anders: Die Strecke zwischen Ludwigshafen und Mainz wird über die Sommerferien wegen Bauarbeiten gesperrt und die Vorbereitungen für die Sperrpause sind in vollem Gange. Als Folge davon ist die Strecke derzeit gespickt mit Langsamfahrstellen und nur eingleisig befahrbaren Abschnitten, und der IC fährt sich zwischen Ludwigshafen und Mainz siebzehn Minuten Verspätung zusammen. Bei knapp vierzig Minuten Planfahrzeit ist das schon eine respektable Leistung. Ergebnis: S-Bahn weg, nur knappste Zeit zum Essen fassen in Mainz, und die S-Bahn, die ich bei Fahrt im Nahverkehr auch erreicht hätte, hat +8. Der Anschluß an den Stadtbus in Wiesbaden klappt nur, weil der Bus auch mit ein paar Miesen unterwegs ist.
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