Katzendiabetes II
Wie in Insulin, Glucometer und rotes Fell beschrieben, war heute der zweite Tierarzttermin. Wir hätten Pelle den Autotransport ersparen können, denn der Tierarzt wollte ihn gar nicht sehen und er hat die ganze Zeit brav in der Transportbox gesessen.
Pelle wird in Zukunft jeden morgen und jeden Abend eine Spritze Caninsulin bekommen müssen und wird eine Gratwanderung zwischen Hypoglykämie und Ketoazidose leben. Und natürlich gibt es auch noch eine spezielle Diät.
Die erste Spritze hat er gerade bekommen. So geht es dann weiter bis Dienstag nächster Woche wenn der Tierarzt die nächste Blutprobe machen möchte. Um das verhältnismäßig kostspielige Home Testing kommen wir vorläufig herum; der Tierarzt meint, dass wir erstmal sehen sollen, ob sich Pelle vielleicht einfacher einstellen lässt als die einschlägigen Betroffenenwebseiten pessimistisch vermuten lassen.
Auch wird der 12-Stunden-Takt nicht ganz so heiß gegessen wie er gerne gekocht wird und wir behalten eine gewisse Restflexibilität im Leben. Aber um mehr als ein, zwei Stunden sollte man die Spritze doch eher nicht verschieben. Eine Katze einzustellen ist deutlich einfacher als einen Menschen, da Hauskatzen viel gleichförmiger ernährt werden und man auf diese Weise mit konstanter Insulindosis ganz gut zurecht kommt. Obendrein sind Katzen nicht so empfindlich auf Pegelschwankungen. Andererseits ist der Stoffwechsel einer Katze so schnell, dass man mit einer Gabe Insulin am Tag nicht mehr hinkommt.
Einige Dinge sind allerdings noch optimierungswürdig: Das Abmessen von 1,5 IE U-40 Insulin mit einer U-40-Spritze ist eine feinmotorische Herausforderung, und an der Spritze ist die Nadel fest befestigt: Sprich, man muss mit derselben Nadel, mit der man die Gummidichtung der Insulinflasche durchstochen hat, dann auch in die Katze pieksen. Finde ich suboptimal.