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Genion Home Zone

Viag Interkom Genion war bei seiner Markteinführung 1999 eine Sensation, die von findigen Produktmanagern unter Ausnutzung obskurer Nebensätze im GSM-Standard in ein benutzbares Produkt gegossen wurde. Mich hat das immer schon gereizt, und ich habe mir nun vor ein paar Tagen endlich mal eine Test-SIM bei Ebay geschossen.

Der Deal sieht so aus, dass ich EUR 1,49 an den (windigen) Ebay-Händler und an O2 25 Euro Bereitstellungspreis bezahle. Um die 25 Euro kommt man nirgends herum; O2 entblödet sich nichtmal, das Ding Bereitstellungspreis zu nennen, während es bei allen anderen Produkten Anschlußpreis heißt, damit man Aktionen wie "nur bei Auftrag bis (jetzt plus 14 Tage) verzichten wir auf den Anschlußpreis" fahren kann und von neuen Genion-S-Kunden trotzdem die 25 Euro für die Einrichtung der Festnetzrufnummer verlangen kann.

Um das wieder aufzuwiegen, hat mein Ebay-Händler zugesagt, mir nach Bezahlung der zweiten O2-Rechnung EUR 35,00 auf mein Konto zurückzuüberweisen. Wir werden sehen, ob er diese Zusage einhält.

"Mein" Tarif Genion S hat keine Grundgebühr und keinen Mindestumsatz, aber dafür außerhalb der Homezone nicht mehr so ganz zeitgemäße Tarife - das kann jeder Discounter besser. Aber in diesem Artikel soll es um die Technik gehen, nicht ums Kaufmännische.

Die Homezone besteht zugesichert 500 Meter rund um die angegebene Homezone-Adresse. In der Praxis ist die Zone aber deutlich größer: Um die Adresse wird ein Kreis von ortsabhängig 2, 2,5 oder 3 km Durchmesser gezogen, und von allen in diesem Kreis liegenden "Sendern" zählen zumindest die in Richtung Kreismittelpunkt zeigenden Sektoren zur Homezone: Wann immer das Telefon in einem dieser Sektoren eingebucht ist, wähnt es sich in der Homezone und man kann kostenfrei auf der Festnetznummer angerufen werden und für drei Cent pro Minute ins Festnetz telefonieren. Oft sind auch die vom Kreismittelpunkt weg zeigenden Sektoren der "Sender" in die Homezone integriert.

Unter Zuhilfenahme von Patricks GSM-Seiten habe ich mir daraufhin eine Homezone-Adresse am südöstlichen Ortsrand von Mannheim-Feudenheim ausgesucht, weil von dort unter Annahme eines Durchmessers von 2 km sowohl der O2-Sender in Ilvesheim als auch der in der Nähe des Büros befindliche Sender auf dem Wohnhochhaus Am Aubuckel/Talstraße in der Homezone enthalten ist. Schiebe ich die Adresse weiter nach Osten, bekomme ich "sinnvolle" Homezonenabdeckung in den schönen Neckarauen zwischen Seckenheim und Neckarhausen (wo ich Zeit meines Lebens nie war und es auch nie sein werde); schiebe ich sie weiter nach Westen, rutscht die Wohnung aus dem halbwegs sicheren Versorgungsbereich. Große Teile von Mannheim-Seckenheim und -Neuostheim gibt es gratis und franko dazu.

Patricks GSM-Seiten sind, wenn man die etwas gewöhnungsbedürftige Bedienung einmal kapiert und die Dokumentation verstehend zur Kenntnis genommen hat, ein prima Hilfsmittel bei der Homezone-Optimierung.

Nachdem die SIM nun im Haus und im Telefon ist, bestätigte sich die Papierlage in der Praxis: Die Wohnung ist sicher und zuverlässig in der Homezone, und sowohl auf dem Parkplatz der Firma als auch in den meisten Büroräumen zeigt mein 6310 auch das Häuschen. Nur ein Raum ist wohl zu nahe am Sender auf ABBs Wabenbau an der Kallstadter Straße und durch einen anderen Gebäudeflügel zu gut vom Aubuckel abgeschirmt, so dass sich das Telefon wunderbar im Fünfminutentakt in die Homezone ein- und ausbucht. Dreimal dürft ihr raten, wessen Schreibtisch in diesem einen Raum steht. **grml**.

Reklamieren brauche ich an der Stelle gar nicht erst versuchen; die Homezone hat von der Wohnung bis zum Büro (richtige Seite des Hauses) locker sechseinhalb Kilometer Durchmesser, da kann man bei zugesicherten 500 Metern beim besten Willen nicht meckern. Aber Murphy hat das schon mal wieder gut gemacht ;-)

Ob ich das jetzt wirklich anfange zu benutzen, steht freilich auf einem anderen Blatt, die Tarife in Mobilnetze und außerhalb der Homezone sind einfach zu uninteressant.

Eine schöne Datenkarte für kurzfristige intensive Nutzung ist es schon, denn es gibt Pakete für 200 MB und 5 GB GPRS/UMTS-Datentraffic pro Monat mit nur drei Monaten Laufzeit. Wir werden sehen, ob ich das noch brauche, wenn das Telefon-Umzugs-Debakel in den nächsten Akt geht.


Nachtrag: Mein Ebay-Händler hat nach einmaligem Nachhaken per E-Mail seine Zusage eingehalten und Ende Mai 35 Euro überwiesen.

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