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CCCS: Wie funktioniert DSL?

Gestern habe ich einen Vortrag beim CCCS gehalten. Thema war "Wie funktioniert DSL". Meine Folien gibt es hier.

Ich bin mit dem Vortrag trotz anfänglicher Technikprobleme sehr zufrieden.

Der CCCS hat für seine Vorträge mit einem Saal des Kommunalen Kino Stuttgart eine sehr schöne und gut geeignete Location gefunden. Für meinen Vortrag habe ich knapp 30 Folien zusammengestellt und - entgegen meiner sonstigen Gewohnheit - den Vortrag vorab nicht zur Probe einmal ohne oder mit kleinem Publikum gehalten. Einzige Vorbereitung war ein Schnelldurchlauf durch die Folien am Samstag vorher mit Rince und Chriss, die den eigentlichen Vortrag leider nicht anhören konnten. Die beiden gaben mir wichtiges Feedback, das ich bis zum Vortrag noch berücksichtigen konnte.

Rince und Chriss sind leider nicht die einzigen aus meinem engeren Kreis, die den Vortrag nicht miterleben konnten. Princess war krank, Florian und Rince auf Bandprobe, Mara anderweitig verhindert, von Delta und Vic hat man nix gehört. Dafür war Hilko extra aus Karlsruhe angereist, und für mich überraschend kommen Anette und Harry. Endlich wieder eine Frau knuddeln, zu der ich mich nicht herunterbeugen muss.

Der Beamer im Raum zickt mit meinem Notebook. Im Textmodus funktioniert es, aber sobald ich in den Grafikmodus schalte, wird das Bild auf der Leinwand schwarz. Die Leute, die sich mit dem Ding auskennen sind nicht da, also muss ich alleine nach dem Fehler suchen. Das Debugging wird nicht dadurch erleichtert, dass "hilfreiche" Geister ständig umstöpseln ("Finger weg! Das Kabel ist in Ordnung, sonst würde es nicht im Textmodus funktionieren!") oder den Beamer mit der Fernbedienung umstellen ("Finger weg! Fernbedienung hier hinlegen! Sonst weiß ich ja nie ob hier alles in Ordnung ist"). Auch nach Verringern der Auflösung bis auf 640x480 herunter bleibt die Leinwand schwarz. Mist! Das ist das erste Mal, dass ich den Beamer nicht vorher in aller Ruhe ausprobieren konnte und jetzt gleich so gewaltige Zicken. Obendrein, wenn etwas nervt, dann sind es fünf Leute, die um einen herumstehen und mehr oder weniger schlaue Tipps von sich geben. Insbesondere, wenn man diese Tipps schon vor zehn Minuten erfolglos probiert hat.

Ich bereite mich schon auf den GAU vor und fahre das Notebook herunter, um das Windows zu starten und die Präsentation doch mit PowerPoint zu halten. Plötzlich hält mir jemand ein Mofutel ans Ohr: ixs ist dran und empfiehlt, das Notebook mit angeschlossenem Beamer auszuschalten und ganz neu zu booten. Nun, schlimmer kann es ja nicht mehr werden, und ich versuche es so. Obwohl ich normalerweise immer versuche, nix, was nicht Präsentation ist, auf der Leinwand erscheinen zu lassen, kann diesmal die versammelte Mannschaft meinem Debian unstable beim Booten zuschauen. Es gibt natürlich haufenweise dumme Sprüche, aber - ooooh! - nach dem Umschalten in den Grafikmodus kommt das X mit 640x480 hoch, und die Leinwand erhellt sich. Danke ixs, Du warst meine Rettung.

Nach dem Einloggen startet meine normale KDE-Session, die für 1400x1280 ausgelegt ist und mit 640x480 seltsam, um nicht zu sagen lächerlich und völlig überladen, aussieht. Dementsprechend höhnisch sind die Kommentare aus dem Publikum; und ich schlage unsichtbare drei Kreuze bei dem Gedanken, wie sich die Jungs hier beömmelt hätten, wenn ich tatsächlich hätte Windows und PowerPoint benutzen müssen. Später, nach dem Vortrag, stellt sich heraus, dass das Notebook den Beamer irgendwie erkannt hat und sich automatisch darauf eingestellt hat, was der Beamer kann: Als einzige Auflösung ist 640x480 wählbar, "hochschalten" geht erst nachdem die Verbindung zum Datenprojektor getrennt ist. Interessant, wieder was gelernt.

Nun völlig entspannt kann ich noch fünf Minuten durchatmen, bevor Simon die Veranstaltung anmoderiert und ich schließlich mit meinem Vortrag beginnen kann. Ich kann mein eigenes Tempo immer nicht wirklich einschätzen, habe aber den Eindruck bekommen, ungefähr das richtige Tempo zu treffen. Das Publikum ist eng bei mir, stellt Zwischenfragen, korrigiert die von mir eingebauten Fehler. Wir diskutieren ausgiebig. An manchen Punkten schlägt der Bildschirmschoner zu, was sich als sehr gutes Zeichen dafür zeigt, doch mit dem Vortrag fortzufahren. Es gelingt mir gut, deutlich zu machen, dass der Markt für den ISP heutzutage aufgrund des Preiskampfes ziemlich uninteressant ist, drücke ein wenig auf die ISP-Tränendrüse und kassiere mit einigen - größtenteils von Oliver Bartels geklauten - Sprüchen etliche Lacher.

Ich bin heilfroh darüber, beim Tanz auf dem Gebirgsgrad zwischen "Anfängertauglich" und "CCC-Publikum" ziemlich gut den gebotenen Mittelweg gefunden zu haben. Es kommen Rückfragen auf Anfängerniveau, die mich abbremsen, aber auch recht detaillierte Fragen zu Technikhintergründen. Das zeigt mir, dass dieser Vortrag eine gute Grundlage für Folgeveranstaltungen ist, den man in beide Richtungen verschieben kann - abhängig vom angepeilten Publikum. Sehr fein.

Nach knapp 80 Minuten bin ich mit meinen Folien durch. Es schließt sich noch eine etwa 20minütige Diskussionsphase Marke "Rundumschlag: Von IPv6 bis VDSL" an, bis schließlich Valle die Abmoderation beginnt. Wir bauen ab, räumen ein wenig auf, und verlagern uns für einen Ausklang des Abends noch ins Steakhaus. Der Abend endet damit, dass das Szlauszaf mich zu Rince fährt.

So klingt ein sehr erfolgreicher Abend aus und ich gehe zufrieden zu Bett.

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Aus dem Leben eines Szlauszafs on : Von Karrieren, Providern und Prozessen

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Gestern abend war wieder Vortragsabend beim CCCS, und diesmal sprach Zugschlus über die technischen und kaufmännischen Hintergründe von DSL.Nachdem es einige kleine Anlaufprobleme mit dem Beamer gab (die natürlich gerne für milden Spott und gute Vorschläg

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