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Kein Transrapid in München

Die Herren Politiker haben es endlich eingesehen: Der Transrapid von München Hbf nach München Flughafen ist zu teuer und wird nicht gebaut. Das ist - nach Meinung der Manager - schlecht für die Technik, aber - meiner Meinung nach - ein gutes Zeichen für die Verkehrs- und Finanzpolitik.

Eine Magnetbahn ist ein prima Verkehrsmittel für lange Strecken zwischen zwei Punkten mit hohem Fahrgastaufkommen und wenig Verkehrsbedürfnis für das Gebiet dazwischen - also zum Beispiel für die Verbindung zweier bisher schienenloser Zehnmillionenstädte mit unbewohntem Hinterland in 1000 Kilometern Abstand mit unbewohnter Pampa dazwischen. Schon das erste in Deutschland geplante Transrapid-Projekt zwischen Hamburg und Berlin fällt nur mit viel gutem Willen knapp in diese Kategorie. Der in NRW geplante Metrorapid war als Regionalexpressersatz schon unsinnig und die Idee, München Hauptbahnhof und den Flughafen im Erdinger Moos mit einem Transrapid zu verbinden ist so hirnrissig dass mir echt die Worte fehlen.

Und das ganz unabhängig davon, dass eine Magnetbahn immer ein Fremdkörper in einem Land sein wird, das ein gut verzweigtes konventionelles Schienennetz hat. Gut, man braucht jetzt halt mit Tempo 230 89 Minuten von Hamburg Hauptbahnhof nach Berlin (Ok, Spandau, geschummelt) und nicht unter einer Stunde wie mit dem Transrapid, aber solche Dinge wie der durchlaufende Diesel-ICE von Kopenhagen über die Vogelfluglinie nach Berlin wären mit dem Transrapid nicht machbar - oder halt nur massiv langsamer auf der nicht ausgebauten "alten" Eisenbahnstrecke.

Es siegt also die Vernunft. Bleibt das Wermutströpfchen, dass es die finanzielle Keule sein musste, um Politiker und Manager verstehen zu lassen, dass das ganze Projekt vor allen Dingen auch verkehrlich unsinnig ist. Jetzt bitte noch solche "Vernunftentscheidungen" gegen Stuttgart 21, für die Neubaustrecke Stuttgart-Ulm ab Plochingen, gegen die Hamburger U4 in der derzeit planfestgestellten Form und gegen die Karlsruher U-Strab.