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Busfahren in Hamburg

Also, wenn ich Gott wäre, ich würde denjenigen, der 1978 die Straßenbahn aus der Innenstadt nach Niendorf stillgelegt hat (das war die letzte noch übriggebliebene Strecke), bis in alle Ewigkeiten diese Strecke mit dem Bus fahren lassen.

Da fahren heute gerammelt volle Doppelgelenkbusse (natürlich als Stehplatzfahrzeug bestuhlt) im Fünfminutentakt, bei einer Ampelschaltung, die Dank fehlens jeglicher erkennbarer Vorrangschaltung nach jedem Haltestellenhalt nochmal dreißig Sekunden Zeit verdaddeln lässt bis man endlich weiterfahren kann. Die Reisegeschwindigkeit ist nur wenig mehr als "gefühlt zu Fuß schneller", und der Komfort absolut unterirdisch.

Zurück bin ich dann trotz mehrfachem Umsteigens brav mit dem U2-Stummel gefahren.

U-Bahn-Ring und Fußmarsch

Dies ist nur ein kleiner Tipp an Leute, die Sonntags spät abends etwas Frust schieben und für eine Stunde einen klaren Kopf fassen wollen und sich dazu ab Kellinghusenstraße in die U-Bahn setzen wollen: Wenn man nicht mit dem für eine Weltstadt absolut unwürdig frühen Betriebsschluß kollidieren möchte, sollte man den U-Bahn-Ring im Uhrzeigersinn befahren.

Ich hab das nicht getan, habe den ersten Zug genommen der kam (und das war die U3 im mathematisch positiven Sinne nach Berliner Tor) und habe nicht nur beim Linienwechsel in Berliner Tor zehn Minuten verdaddelt, sondern bin auch noch mit 40 Minuten Wartezeit auf den ersten Nachtbus in Barmbek gestrandet und durfte in stockfinsterer Nacht 45 Minuten nach Eppendorf heim laufen. Und das während mir noch mindestens fünf Züge U3 zwischen Borgweg und Barmbek entgegen kamen.

Immerhin hat es nicht geregnet.

Hamburg lebt weiter

Es ist immer wieder erstaunlich, dass eine Stadt der Größe Hamburgs auch ohne mich in ständiger Veränderung lebt. Hier eine kleine Auswahl.

  • Meine alte Tanzschule gibt es nicht mehr.
  • Der UFA-Palast, erst Anfang der 1990er abgerissen und neu gebaut, ist schon wieder zu und es fehlt eine Seitenwand. Schade, das war für UFA-Verhältnisse ein gutes Kino.
  • Da, wo früher die Wrede-Werft war, stehen inzwischen wohl die teuersten Wohnungen Wedels.
  • Segel Steffen heißt inzwischen Yachtprofi.de.
  • Das Wedeler Freibad (in den mittleren 80ern der Freizeithit) wurde nach kaum 20 Jahren renoviert.
  • An der Osdorfer Landstraße gibt es nun einen Burger King.
  • Die ersten 472, früher als "die neue S-Bahn" bekannt (und als solche fast nie auf der S1 anzutreffen) stehen abgestellt und ausgeschlachtet in Krupunder.

Selbstverladendes Stückgut

Wir haben 16.24 Uhr. In Hamburg-Dammtor steht der 25 Minuten verspätete ICE aus München nach Hamburg-Altona. Der Zugzielanzeiger zeigt diesen korrekt an, es gab auch eine Ansage, dass der RE nach Kiel, planmäßige Abfahrt 16.24 Uhr, dem ICE folgt.

Ein Ehepaar mit Kind will mitfahren, Männe stellt sich in die schon schließende Tür des ICE, ignoriert die lauten Ansagen, dass der Zug abgefertigt ist und wartet gemütlich bis sein Weibchen den Kinderwagen an den Zug geschoben hat. Frau, Mann und Kind sind im ICE, die Tür geht zu (gab zum Glück keine Türstörung) und der Zug fährt aus.

Ich gehe jede Wette ein, die drei wollten nicht nach Altona. Und werden nun eine Stunde später an ihrem eigentlichen Ziel in Schleswig-Holstein ankommen. Nun, wer einen ICE nicht von einem Buntlingzug unterscheiden kann hat es eigentlich auch nicht anders verdient.

Danke, Kabel Deutschland

Danke, Kabel Deutschland, dafür, dass arte beim letzten Frequenzlotto im Hamburger Kabelnetz auf Kanal S21 gerutscht ist. Und dass der Fernseher meiner Mutter bei S20 aufhört. Sie hat bis zur Verschiebung fast ausschließlich arte geguckt. Ich denke, das machen viele ältere Damen. Überraschend, dass ältere Damen auch oftmals ältere Fernseher haben, oder?

Jedenfalls bin ich not amused. Ich hatte ihr gerade mühsam beigebracht, mit dem neuen TFT-Fernseher doch noch ein Jährchen zu warten. Ich fürchte, ich werde mich früher mit der Thematik beschäftigen müssen.

Hamburg 21

Das Hamburger Abendblatt schreibt, dass die Deutsche Bahn darüber nachdenkt, den Kopfbahnhof Hamburg-Altona abzureißen und an der "wenige Kilometer nördlich gelegenen S-Bahn-Station Diebsteich" einen neuen Bahnhof zu bauen. Die ganze Aktion soll aus den Einnahmen für den Verkauf des Geländes finanziert werden.

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