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Next Generation Ethernet Teil 2

Am 2005-07-05 trifft sich der K-Stammtisch (Links hier oder hier, wirklich aktuell sind beide Seiten nicht) zum zweiten Teil des Vortrags von Rolf Sperber über Next Generation Ethernet.

Der ehemalige ATM-Stammtisch hat wieder einen Namen: Das K in K-Stammtisch steht dabei sowohl für Kommunikation als auch für Karlsruhe.

Rolf Sperber, Alcatel, hält heute den zweiten Teil seines Vortrags Next Generation Ethernet.

Das Hauptthema des Vortrags ist OAM (Operation Administration Maintenance) in Ethernet-basierten Weitverkehrsnetzen. Der Vortrag ist nicht so technisch wie der letzte; jedenfalls kann ich diesmal weitgehend problemlos zumindest den Grundideen folgen.

Die wichtigste Aussage war die Trennung zwischen Customer, Provider und Operator, mit der mindestens drei Ebenen der Überwachung im Netz einkehren. In der Praxis hat man eher noch mehr davon, und damit auch mehr als eine Maintenance Association, die immer zwischen Edge und Edge einer Kommunikationsbeziehung besteht.

Ethernet hat bekanntermaßen keinen Managementkanal, so dass man alles in-band transportieren muss. Insbesondere ist bei mehrschichtigen Konstruktionen ein Heartbeat notwendig. Auch bietet klassisches Ethernet keine Handhabe für Performance Management, ohne dass man auf MPLS oder andere Hilfsmittel zurückgreifen muss.

Die Maintenance einer solchen Verbindung wird dadurch erschwert, dass Hops versteckt werden. Ein als "ausgefallen" gezeigter Link besteht in Wirklichkeit aus vielen physikalischen Links. Es muss also auf jeder Ebene OAM stattfinden. Störungen werden auf unteren Ebenen dort bemerkt, wo sie bestehen; auf hohen Ebenen kann man nur die Störung auf einen Bereich eingrenzen und muss sich dann zur Lösung auf den Betreiber der niedrigen Ebene verlassen.

Bei der Initialisierung des Netzes müssen alle Beteiligten die Netztopologie lernen, denn bei einem verbindungslosen Netz wie Ethernet muss man die Gegenseite adressieren können - und die auf Ethernet gängigen Verfahren zum Lernen der MAC-Adresse der Gegenseite funktionieren nur, wenn das Netz in Ordnung ist. Im Störungsfall ist es zu spät.


Der Vortrag ist unter anderem deswegen nicht so konkret, weil Herr Sperber viel über Theorie spricht, für die es noch keine Standards und Implementierungen gibt. Drafts gibt es in manchen Bereichen, aber das ist auch alles.

Die abschließende Diskussion dreht sich stark darum, dass die heute vorgestellten Techniken Probleme lösen, die man mit anderen, bereits existierenden Techniken gar nicht erst hätte. Die Anforderungen für solche Techniken kommt daher, dass man in eine ursprünglich verbindungslose Technik jetzt Verbindungen hineindesigned.

Drei Zitate aus der Diskussion:

  • "Aus einem alten Lastwagen kann man nur schwer einen Ferrari machen"
  • "Taugt für Babynetze, aber nicht als allgemein verwendbares Konzept"
  • "Ethernet ist für Strippen im Haus, maximal auf dem Campus. Kann man damit überhaupt die Welt erobern?"

Der nächste Termin für den K-Stammtisch ist am 2005-09-20

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