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Preise fuer Vodafone Websessions koennen abweichen

Vodafone-Websessions sind ein hübsches, innovatives Produkt für den mobilen Internetzugang für Wenignutzer. Und leider überhaupt nicht zu empfehlen, wenn man "nur" eine Provider-SIM hat.

Wer dieses Blog liest oder mich kennt weiß, dass ich den mobilen Internetzugang der Mobilfunkanbieter verhältnismäßig selten, dafür aber intensiv nutze. Dazu verwende ich üblicherweise E-Plus über einen der beiden Discounter Blau oder Simyo zum Volumentarif von 24 Cent pro Megabyte.

Dieser Zugang hat leider den Nachteil, dass er genau dann, wenn man ihn dringend benötigt, nicht funktioniert. Das UMTS ist besonders in den Ballungsgebieten (beispielsweise in Frankfurt) schlecht ausgebaut, und meine typische Anwendung, ssh, ist per GPRS besonders dann eine Zumutung, wenn auf der Verbindung außer der ssh-Session noch andere Dinge laufen.

Also braucht es einen Fallback-Zugang für den Fall, dass E Plus UMTS nicht in der gerade benötigten Qualität zur Verfügung steht. Alternativ - für Nochwenigernutzung - habe ich bisher immer die Klarmobil-D1-Karte aus dem Telefon in die UMTS-Karte eingelegt und den - zwar nicht günstigen, aber auch nicht prohibitiv teuren - Zeittarif von 9 Cent pro Minute verwendet. Inzwischen steht auch eine O2-Karte zur Verfügung, die im Default auch neun Cent pro Minute kostet, für die man aber mit relativ kurzer Laufzeit versehene Volumenpacks von 200 MB oder 5 GB dazu kaufen kann. Aber ich schweife ab.

Irgendwann letztes Jahr haben sich findige Strategen bei Vodafone das Produkt Websessions einfallen lassen. Hierzu braucht man nur eine beliebige SIM, die einen ins Vodafone-Netz bringt, und nach Eintragung des APN event.vodafone.de verhält sich das Ding wie ein (kostenpflichtiger) WLAN-Hotspot: Der Browser wird beim ersten Aufruf einer Webseite auf eine Anmeldewebseite umgeleitet, und man kann sich entscheiden, wie lang die Websession dauern soll und wie man zu bezahlen gedenkt. Die "kurzen" Laufzeiten bewegen sich in der Größenordnung der feingranularer abgerechneten Minutentarife von Klarmobil und O2, interessant ist einzig die 24-Stunden-Websession, die ursprünglich EUR 14,95 gekostet hat, inzwischen auf 4,95 verbilligt wurde und die ab 30. April 7,95 kosten soll.

Als Bezahloptionen steht überall, dass man per Kreditkarte, über die SIM oder über die Rechnung einer anderen Vodafone-SIM bezahlen kann. Im letzten Fall bekommt man an die zu dieser SIM gehörende Rufnummer ein Passwort geSMSsed, mit dem man die Websession starten kann; bei Bezahlung über die benutzte SIM taucht die Websession entweder im Falle einer Vertragskarte auf der Rechnung auf oder wird vom Prepaid-Guthaben abgebucht. Das ganze basiert auf einem Parkuhr-Prinzip: Eine um 14.18 Uhr gestartete Zwei-Stunden-Websession endet um 16.18 Uhr, auch wenn man sich sofort wieder ausgelogged hat. Beliebig viele Verbindungsaufbauten und -abbauten sind erlaubt; so lange eine Websession noch läuft, verhält sich das System so als würde ein "normaler" GPRS/UMTS-Zugang benutzt.

Dieses Produkt ausprobieren wollend, habe ich mir eine CallYa-Karte bei Ebay geschossen (1 Euro bezahlt, fünf Euro Startguthaben bekommen) und leider nicht darauf geachtet, ob es eine Vodafone- oder eine Providerkarte ist. So bin ich dann schließlich bei einer Debitel-CallYa-Karte für das Vodafone-Netz gelandet, die zwar dem Grunde nach funktioniert, aber im Zusammenhang mit den Websessions den einen oder anderen Nachteil hat. Zum Telefonieren oder gar mit dem zur Karte gehörenden Datentarif online gehen taugt die Karte eh nicht, die Tarife sind unterirdisch schlecht. Da hat Debitel echt den Schuss nicht gehört.

Im Zusammenhang mit Vodafone Websessions fehlt dieser Karte vor allen Dingen die Bezahloption per Kreditkarte. In Ermangelung einer anderen Vodafone-SIM musste ich mich zur Online-Aufladung der Karte beim Bezahldienst Luupay anmelden, weil Debitel kein eigenes Webfrontend für die Bedienung dieser Karte hat. Benutzt habe ich im Dezember einmal eine Zwei-Stunden-Websession aus dem Zug, weil E Plus mal wieder übellaunig war und ich eh mal ausprobieren wollte, wie Vodafone funktioniert.

Im Februar 2008 hat Vodafone dann den Preis für die 24-Stunden-Websession temporär auf 4,95 gesenkt, was für mich endgültig der Auslöser war, es auf einem eintägigen Businesstrip nach Hannover Ende Februar gar nicht erst mit dem Blau-Volumentarif zu versuchen, sondern gleich nach Ausfahrt aus Mannheim Hbf eine 24-Stunden-Websession zu buchen. Ich achtete darauf: Auf der Anmeldewebseite stand der Preis von 4,95. Während dieser 24 Stunden war die Connectivity von Vodafone - im ICE, im Hannoveraner Hotel und auch beim Kunden im Besprechungsraum - ohne Tadel.

Das böse Erwachen kam dann vor zehn Tagen, als ich beim Debugging einer Telefonstörung ausprobieren wollte, ob eine bestimmte Rufnummer aus dem Netz von Vodafone erreichbar wäre und meine Debitel-SIM in ein Telefon gesteckt habe. Da schallte mir gleich der Hinweis entgegen, dass meine Prepaid-Karte nur nur 38 Cent Guthaben hat und dass ich doch bitte aufladen möchte. Das kann ja nun gar nicht sein, denn zu den 5 Euro Startguthaben hatte ich 15 Euro per luupay aufgeladen, 5 Euro hab ich im letzten Jahr für die zwei-Stunden-Websession verbraten. Ich habe den Verdacht, dass Debitel den "alten" Preis für die 24-Stunden-Websession, also zehn Euro mehr als auf der Anmeldewebseite angekündigt, abgebucht hat.

Leider bleibt das Phänomen ungeklärt, denn es kommt so wie erwartet: Debitel bietet kein Webinterface für die Bedienung der Prepaid-Karte an und hat somit nicht nur ein preislich völlig unattraktives Produkt, sondern auch noch eins, dessen Leistungsmerkmale auf dem Niveau von vor zehn Jahren liegen. Das kann heute jeder Discounter besser, pfui. Aber auch die 0900-Hotline (die mit 41 Cent pro Minute aus dem Festnetz sogar bezahlbar, aber von meinem Nicht-Telekom-Festnetzanschluß nicht erreichbar ist, so dass ich bei Optik am Schloss gegen zwei Euro in die Kaffeekasse telefonieren muss) kann mir hier nicht helfen: Man kann mir zwar sagen, dass für die Karte kein Jamba-Abo besteht und dass auch keine debitel-eigenen Dienste genutzt wurden, aber wo das Guthaben hin ist, kann man mir nicht verraten. Ich solle mich doch deswegen an Vodafone wenden. Auch an der (immerhin gebührenfreien) Vodafone-Hotline pralle ich ab, denn dort kann man natürlich auf die Buchungsdaten der Debitel-SIM erst recht nicht zugreifen. Und für Websessions gibt es grundsätzlich mal gar keinen Support. Nach den beiden Hotline-Erlebnissen zahle ich lieber zwei Euro für keine Hilfe, als dass ich mich erstmal gestoppte acht (und gefühlte dreißig) Minuten durch ein schlecht gemachtes Voicemenü stammle, bevor man mir dort auch nicht weiterhilft.

Ich entschließe mich, Debitel die zehn Euro 38 zu schenken, die Debitel-Callya-SIM ungenutzt in die Ecke zu werfen und spreche eine starke Warnung vor "klassischen" Provider-Prepaid-Karten aus: Es gibt keine Kostenkontrolle; die Anbieter können im Prinzip abbuchen was sie wollen weil sie ihren Kunden eh nicht Rede und Antwort darüber stehen was sie vom Guthaben abziehen und bei Unklarheiten wird mit den Schultern gezuckt und mit dem Finger auf jemand anderen gezeigt. Die Tarife kann man eh komplett vergessen, und die Produkte mit den zeitgemäßeren Leistungsmerkmalen (z.B. Aufladung per Webseite, Einzelverbindungsnachweis trotz Prepaid etc) gibt es sowieso bei den Discountern.

Die nächste Websession wird nun mit einer Original Vodafone Callya-Karte (1 Euro bei Ebay, 10 Euro Startguthaben) abgewickelt. Da gibt es in der Websessions-Anmeldeseite die bei Debitel vermisste Option der Bezahlung über Kreditkarte, und im Falle einer weiteren Abrechnungs-Unstimmigkeit hat man wenigstens nur eine Firma, mit der man sich auseinandersetzen muss und das Fingerzeigen auf den anderen dürfte dem Hotlineagenten deutlich schwerer fallen.

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Lendo on :

Hallo, nach diesem Post hatte ich gesucht. Habe auch eine Prepaid von Debitel und mehrmals 15€ eingebüßt, nach dem Versuch über ein N95 online zu kommen. Danach ging schon nichts mehr, konnte mangels Guthaben noch nicht mal die Seite sehen.

Dachte schon das liegt an falschen Einstellungen meines Handys, daß das ganze so teuer ist, hätte ich nie gedacht. Das ist Abzocke für die Debitel mal verantwortlich gemacht werden müsste. Und auf deren Webpräsenz ist keine Hilfe dazu zu erwarten.

Marc 'Zugschlus' Haber on :

Noch eine kleine Falle bei Websessions: Auch beim zweiten und folgenden Verbindungsaufbauten muss der erste Zugriff per http erfolgen, der Client muss Redirects ausführen können und Javascript muss eingeschaltet sein. Bevor nicht die erste Websessions-Seite übertragen wurde geht IP nur sehr eingeschränkt.

Markus on :

Ist der Websessions Tarif auch nach 5 GB im Monat gedrosselt? Keine UMTS Flatrate ist eine wirkliche Flatrate!

Marc 'Zugschlus' Haber on :

Der Websessions-Tarif ist eine Tagesflatrate und wird deswegen nicht monatlich gedrosselt. Die fünf Euro sind ein Tagespreis.

Ich bin auch noch nie in eine Situation gekommen, dass man mich hätte drosseln müssen. Ich gehe davon aus, dass ich im Monat so knapp anderthalb bis zwei Gigabytes über UMTS bewege. Das ist genug, als dass sich eine Flatrate lohnen könnte, aber nicht genug um in die Größenordnungen zu kommen bei denen man mich drossen würde.

Ringo on :

Die Tarife für Vodafone Websessions wurden gerade angepasst und lohnen sich meiner Meinung nach jetzt sehr.

Joerg on :

Auch ich hatte mir diese besagte DEBITEL Karte für 2 mal im Jahr Nutzen besorgt und auch hier ähnliche Probleme. Da ich aber noch eine Alte VODAFONE Karte (Original) hatte , mir aber gar nicht bewust war das diese auch WEBSESSION Fähig ist , habe ich nach Suche wegen DEBITEL einige Hinweise zu Vodafone gefunden. Seit dem arbeite ich mit der Original auch schon mehrfach und hatte im Gegensatz zu Debitel auch das Sommerspecial 7tage für 10Euro nutzen können. kurz um --- KEIN PROVIDER mehr ....

Marc 'Zugschlus' Haber on :

Leider ist dabei der einzige für mich interessante Tarif, die Tagesflat, gestrichen worden. Und die 7-Tage-Ersatzflat für 9,95 ist wacklig, weil auch hier ein 1-GB-Limit gilt. In sieben Tagen komm ich da schon dran.

kl on :

Habe jetzt 2 Tage das Websession-Prepaid-Paket mitsamt USB-Stick. Der Einfachheit halber. Ansonsten hätte ich viel installieren müssen, um mit meinem alten Stick oder Handymodem zu arbeiten.

Interessant ist für mich nur die 7-Tage-Flat. Das bedeutet ungefähr 110 MB Traffic pro Tag. Ist an der unteren Grenze. Ob man nach Erreichen des Surflimits auch vor Ablauf der 7 Tage wieder aufladen kann, muss ich noch ausprobieren. Immerhin verfügt Vodafone über eine Verbrauchsanzeige, nicht komfortabel aber brauchbar, um zu wissen, wann man das Limit erreicht.

Sauer aufgestoßen ist mir die unschön aussehende Zwangskomprimierung von Grafiken, die aber nur bei der 7-Tage-Flat zu gelten scheint. Wenn man googelt, finden sich allerdings Tricks, das komplett zu umgehen.

Ansonsten ist die Anbindung bei mir in Frankfurt um Dimensionen schneller als bei E-Plus und deutlich schneller als bei O2. Oft echte HSDPA-Geschwindigkeit. Klar ist die Erfahrung subjektiv, weil sich das an anderen Orten wieder anders darstellen kann.

Mal schauen wie es weitergeht. Ob ein Provider wirklich gut ist, oder ob faule Drosseltricks ins Spiel kommen, zeigt sich oft erst nach längerer Nutzung. Kann nur hoffen, dass die Leistung bleibt, weil es nach meinen Erfahrungen der erste vernünftige Prepaidzugang ist. Der Preis ist dabei zweitrangig, weil im Moment offensichtlich billig=unbrauchbar zu gelten scheint.

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