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Warum eigentlich nur ein Haus?

Neulich habe ich ja schon geschrieben, dass wir uns schließlich gegen das völlig überteuerte Grundstück in Wallstadt Nord entschieden haben: Unbezahlbar. Die Idee, zwei Häuser zu bauen, bleibt aber in unseren Köpfen erhalten.

Klar, wir brauchen nur ein Haus zum Wohnen. Aber auf manchen Grundstücken, wie beispielsweise dem großen Flecken in Wallstadt, ist es wirtschaftlich, zwei Häuser zu bauen. Das macht man praktischerweise als zwei Doppelhaushälften. Im Augenblick sind Baukredite sehr günstig zu bekommen, so dass es sogar realistisch ist, dass die Miete eines vermieteten Hauses die Rate des dazu passenden Kredits bezahlt. Auf diese Weise kann man überschüssiges Geld halbwegs inflationssicher anlegen und hat die Chance, sich aus der Miete ein bequemes Zusatzeinkommen im Alter zu schaffen.

Auf den ersten Blick erscheint das größenwahnsinnig, und wenn man sich die Beträge anschaut, die man für zwei Doppelhaushälften ausgeben muss, wird einem buchstäblich schwarz vor Augen. Aber wenn man rechnet, ist das Geschäftsmodell durchaus realistisch. Man muss sich halt darüber im Klaren sein, dass man einen Mieter, den man einmal hat, kaum wieder loswird, wenn er sich als "faules Ei" entpuppt. Und wenn man sich im Bekanntenkreis umhört, gibt es kaum jemanden, bei dem nicht ein Freund eines Freundes einen Mietnomaden monatelang kostenlos hat wohnen lassen müssen, der ihm dann zum Abschied eine völlig zerstörte Wohnung hinterlassen hat, oder bei dem eine Schrottimmobilie nicht deutlich mehr Kosten erzeugt als sie Miete einbringt.

Als Freiberufler kann man auch mal beruflich Pech haben, und deswegen ist es wichtig, dass das Immobilienprojekt mehr als eine Exit-Option bietet. Wenn es mal etwas schlechter läuft, sollten wir die Möglichkeit haben, uns teilweise zurückzuziehen, ohne dass gleich unser eigenes Haus "fällt". Deswegen ist es für mich klar, dass beim Bau von zwei Häusern wirklich zwei Häuser gebaut werden: Getrennte Heizungen, getrennte Hausanschlüsse, am besten getrennte Grundstücke, damit man das zweite Haus verkaufen kann, ohne dass es einen "Haken" in Form gemeinsam zu nutzender Infrastruktur gibt. Steuerlich sinnvoll ist, dass man das zweite Haus zehn Jahre lang behält, damit der Gewinn nicht als Spekulationsgewinn versteuert werden muss.

Bleibt die steuerliche Gestaltung einer solchen Zwei-Häuser-Konstruktion. Ich werde zuhause ein Büro haben und möchte den entsprechenden Anteil der Kosten natürlich steuerlich geltend machen. Die Kosten, die das vermietete Haus erzeugt, landen sowieso "in der Steuer". Um hier das Maximum "herausholen" zu können, entscheiden wir uns (nach Beratung natürlich) dazu, dass das von uns bewohnte Haus mir gehören wird; Sandra bekommt das vermietete Haus. Bei so einer Verteilung müssen wir uns natürlich gegenseitig absichern, es kommt das Thema "Ehevertrag" auf den Tisch, und ein Termin beim Rechtsanwalt.

Zu dem Zeitpunkt, zu dem wir diese Gedanken spielen, haben wir noch kein Grundstück; aber wer mich kennt wird wissen, dass ich das Thema nicht so breit treten würde, wenn es später nicht doch so gekommen wäre wie hier beschrieben. Aber dazu später mehr.

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Hans Bonfigt on :

Je antizipativer Du möglichen späteren Problemen zuleibezurüchen versuchst, desto größer wird die Gefahr, daß die Sicherungsmaß- nahmen ihrerseits Nebenwirkungen entfalten. Eine neue EU-Verordnung hier, ein BMF-Erlaß da, eine kleine Überraschung der Gemeinde dort ... Nicht zu vergessen die Bodensenkung infolge der Geothermie- bohrungen und die lieben neuen Nachbarn, die im Rahmen eines grün-alternativen Projekts angesiedelt werden. Dazu der absolute Traumjob in München oder Hamburg ...

In einer Zeit, in der man, in Osnabrück auf der Terrasse liegend, mit einem Fingerstreich 250 Festplatten in Taicang in Bewegung setzen kann, stellt sich die Frage, ob man sich mit einem Haus, einer Im-mobilie also, nicht eines Teils dieser neuen Freiheiten begibt.

Schlußendlich: Wir hatten jetzt ein kleines Problem mit einem Rolladen; nach der ungebetenen Optimierung durch einen Linux-"Geek" war es ein größeres. Nun, ich habe den Vermieter angerufen und drei Stunden später war ein Handwerker da. Die knapp 50 Meter umlaufender Balkon müssen dieses Jahr neu gestrichen werden - erledigt der Vermieter.

Ganz im Ernst: Einen solchen Komfort möchte ich nicht mehr missen.

Dennoch: Für Euer Vorhaben viel Glück. Ihr werdet es brauchen.

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